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Immer mehr Menschen in Sachsen nutzen das Fahrrad im Alltag und in der Freizeit. Sie erwarten, dass alles dafür getan wird, dass sie sicher in Stadt und Land unterwegs sind. Auch wenn die Unfallzahlen von Radfahrern weitaus geringer ansteigen als ihr Anteil am Gesamtverkehr, werden immer noch zu viele verletzt.
Auch auf Anregung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) wurde deshalb im Jahr 2009 beim Landespräventionsrat Sachsen (www.lpr.sachsen.de) eine Arbeitsgruppe zur Sicherheit des Radverkehrs gegründet. An den Sitzungen der Arbeitsgruppe nehmen neben dem ADFC auch Vertreter des Sächsischen Innen-, Kultus- und Verkehrsministeriums teil.
"Leider müssen wir nach nunmehr fünf Jahren Mitarbeit feststellen, dass die Treffen der Arbeitsgruppe zu keinen sichtbaren Ergebnissen geführt haben." sagt Olaf Matthies, Vorsitzender des ADFC Sachsen. "Das Drucken von Flyern zum rücksichtsvollen Verhalten mag zwar preiswert sein, kann aber die eigentliche Verkehrssicherheitsarbeit nur begleiten."
Gern würde der ADFC sein Know-How einbringen, damit das Radfahren in Sachsen noch sicherer wird. Gerade in den Städten, wo Radfahrer oft mangelhafte Radwege nutzen müssen, gibt es großen Nachholbedarf. "Das heißt auch, dass man mögliche Maßnahmen nicht primär danach beurteilt, ob sie Geld kosten." so der ADFC-Vorsitzende weiter. "Wir möchten, dass unsere Kinder sicher zur Schule radeln können, Familien in Ihrer Freizeit ohne Angst unterwegs sind und der tägliche Arbeitsweg ohne gefährliche Situationen mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann. Um das zu erreichen, muss man auch bereit sein, in sichere Infrastruktur zu investieren. Sicherheit zum Nulltarif gibt es nicht."
Eine nicht mit dem ADFC abgestimmte Erklärung zum Tragen von Helmen brachte für den ADFC das Fass schließlich zum Überlaufen. "Uns wurden durch den Landespräventionsrat Aussagen in den Mund gelegt, die dazu geeignet sind, den Ruf des ADFC nachhaltig zu schädigen. Für uns ist der Eindruck entstanden, das weder die Arbeit der Arbeitsgruppe noch die Position des ADFC als Interessenvertretung der Radfahrenden von der Staatsregierung ernst genommen werden. Unter solchen Bedingungen sind wir nicht bereit, weiter in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten." so Matthies. "Wir wollen, dass auch in Sachsen Radfahren sicherer wird. Für Schaufensterpolitik stehen wir aber nicht zur Verfügung."
Hintergrundinformationen:
- Schreiben des ADFC Sachsen zum Austritt aus der Arbeitsgruppe Radverkehrssicherheit (Anhang)
- Erklärung zur Helmpflicht, Webseite des LPR Sachsen: http://www.lpr.sachsen.de/23487.htm
- Anfrage zur Radverkehrssicherheit 5/14881: http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=14881&dok_art=Drs&leg_per=5&pos_dok=202
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Chance zu mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
ADFC Sachsen zur Überprüfung des Neubaus der B178 durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA)
Das Sächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) hat angekündigt, den letzten Abschnitt der B178 neu zu planen. Aktuelle Verkehrsprognosen gehen von nur noch 12.500 Autos pro Tag statt der bisher geplanten 17.500 aus.
Nun schaltet sich in die Debatte um die B178 auch der Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) Sachsen ein.
„Mit dem Rad von Zittau nach Löbau zu kommen ist bisher eine Katastrophe“ findet Klaus Müller, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Zittau.
„Wenn jetzt festgestellt wurde, dass die Planungen zur B178 dem tatsächlichen Bedarf nicht entsprechen, dann sollte ein Teil der frei werdenden Mittel für den begleitenden Radweg eingesetzt werden“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.
Dies wurde in der bisherigen Planung einfach vergessen, obwohl dies die Sicherheit für alle erhöhen würde und bei Straßen dieser Kategorie eigentlich Standard ist. Das würde für den Freistaat nicht einmal extra-Kosten bedeuten. Der Bund stellt den Ländern jährlich etwa 80 Mio. Euro bereit, damit sie eigenverantwortlich Radwege an Bundesstraßen planen und bauen können. Der Freistaat hält sich mit der Beantragung dieser Mittel seit Jahren zurück. Viele Bundesstraßen in Sachsen verfügen über keine Radwege, besonders im überörtlichen Verkehr ist das Radfahren deshalb an mancher Stelle unangenehm und unsicher, auf weiten Teilen der neuen B178 ist es sogar ganz verboten. Während bundesweit der Anteil von Bundesstraßen mit Radwegen auf mittlerweile 40% angewachsen ist, beträgt dieser Wert in Sachsen nur 26%.
„Seit Jahren nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad für ihre alltäglichen Wege. Dieser Trend ist keineswegs auf die großen Städte beschränkt. Überall dort, wo ein neuer Radweg eröffnet wird, werden schon vor der offiziellen Eröffnung die Bauzäune weggeschoben. Das Bedürfnis aus der Bevölkerung nach sicheren Verbindungen für Radfahrer ist enorm.“
Die Kritik der Bürgermeister von Löbau und Zittau hält Krause für überzogen und einseitig „Wenn sich mehr Lokalpolitiker in derselben Weise für den Alltagsradverkehr einsetzen würden, wie sie das seit Jahren für den Autoverkehr tun, hätten wir in Sachsen längst holländische Verhältnisse.“ Dort ist es nicht nur angenehm und sicher mit dem Rad zu fahren, auch mit dem Auto kommt man in den Niederlanden deutlich entspannter zum Ziel.
„Dass der Freistaat seine Planungen an Verkehrsprognosen ausrichtet und nicht blind in überdimensionierte Großprojekte investiert, kann man nur gutheißen. Andernorts wird der Politik allenthalben Geldverschwendung und Größenwahn vorgeworfen. Ist es das, was die Bürgermeister wollen?"
„Eine breite Straße allein bietet noch keinen Standortvorteil. Immer mehr Sachsen wollen gesund und preiswert mit dem Rad von A nach B kommen. Immer mehr Politiker haben das verstanden und sehen in guten Bedingungen für Rad- und Fußverkehr einen Standortvorteil statt sich allzu engstirnig nur für den Autoverkehr einzusetzen.“
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Sächsische Städte in fünf der 27 Kategorien Schlusslicht.
Pressemeldung des ADFC Sachsen zur Ergebnispräsentation Fahrradklima-Test 2014 am 19. Februar
Beim ADFC-Fahrradklima-Test konnten Radfahrer bis Ende November 2014 ihre Meinung sagen und die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt oder Gemeinde bewerten. Die Befragung umfasste 27 Fragen vom Fahrraddiebstahl über das Sicherheitsgefühl bis zur Oberflächenqualität der Radwege. 468 Städte haben es bundesweit in die Wertung geschafft.
In Sachsen haben es 23 Städte in die Wertung geschafft. Im Freistaat liegt Löbau mit einer Durchschnittsnote von 3,05 an erster Stelle.
Auch die Bewertung der einzelnen Kategorien zeigt, dass in manchen sächsischen Städten der Radverkehr noch nicht im Fokus der Rathäuser ist. In fünf der 27 Kategorien sind Städte in Sachsen Schlusslicht.Dabei handelt es sich um den Fahrraddiebstahl (Görlitz), das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (Ebersbach), die Radwegweisung (Limbach-Oberfrohna), die Freigabe von Einbahnstraßen in Gegenrichtung sowie die Förderung des Radverkehrs in jüngster Zeit (beides Zschopau).
Im Vergleich zum Fahrradklima-Test vor zwei Jahren hat sich in der Gesamtbewertung wenig getan. Unter den drei großen Städten hat wieder Leipzig das Rennen gemacht (3,61). Auch Chemnitz (3,75), Freiberg (4,14) und Zwickau (4,39) konnten sich leicht verbessern. In der Landeshauptstadt hat sich nach Ansicht der Radfahrer im Vergleich zu 2012 nicht viel getan. Lediglich das größere Angebot an Leihfahrrädern wird deutlich besser bewertet als 2012 (+0,8).
Auffällig ist die große Zahl mittelgroßer Städte am unteren Ende der Bewertungsskala. Mit Zschopau, Freital, Ebersbach, Limbach-Oberfrohna und Olbernhau befinden sich fünf sächsische Kommunen auf den zehn letzten Plätzen der 292 Kommunen in der Kategorie unter 50.000 Einwohner.
In Sachsen ärgern sich Radfahrer zum Beispiel darüber, dass viele Einbahnstraßen für den Radverkehr nicht in beide Richtungen geöffnet werden. Bundesweit ist das eine der populärsten und einfachsten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs. Doch in Sachsen wird davon kaum Gebrauch gemacht. Sehr viele Einbahnstraßen sind auch für Radfahrer in Gegenrichtung Tabu. Lediglich Leipzig, Löbau und Görlitz werden für ihre geöffneten Einbahnstraßen gut bewertet. Auch Freiberg zeigt, dass mehr geht. Die Silberstadt hat im Vergleich zu 2012 bei der Öffnung von Einbahnstraßen deutlich aufgeholt. Auf der Gesamtnote von 4,14 wird sich Freiberg dennoch nicht lange ausruhen können. Die im letzten Jahr gegründete ADFC-Ortsgruppe in Freiberg hat die meiste Arbeit noch vor sich.
"Dass in Sachsen nicht schlagartig überall holländische Verhältnisse herrschen können, sehen die Meisten ja ein. Es ist aber schon ärgerlich, wenn viele Kommunen nicht einmal solche preiswerten Möglichkeiten wie die Öffnung von Einbahnstraßen in Angriff nehmen. Die meisten Ideen scheitern nicht am Geld, sondern am Widerwillen manches Bürgermeisters, wenig Radverkehrs-Know-How der Bauabteilungen und natürlich auch an Personalmangel." sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.
Im bundesweiten Vergleich lässt sich erkennen, dass die Städte, die in den vergangenen Jahren mit Nachdruck den Radverkehr gefördert haben, auch bessere Bewertungen im Fahrradklima-Test erhalten haben. Lokales Engagement von Bürgermeistern, Kommunalpolitikern und ADFC-Gliederungen kommt an. Dreh- und Angelpunkt für die Radverkehrs-förderung sind die Rathäuser und Stadtverwaltungen. "Der Bund steht beispielsweise mit zig Millionen für den Radwegebau an Bundesstraßen bereit. Wenn es mit dem Radverkehr voran gehen soll, ist hier in den nächsten Jahren mehr Engagement auf lokaler Ebene erforderlich als bisher." so Krause.
Außerdem hält der ADFC eine bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure auf Landesebene nötig. "Im Moment kocht in Sachsen jeder sein eigenes Süppchen, andauernd wird das Rad neu erfunden. Und nach einer Weile entdeckt jeder Landkreis für sich neu, dass ein viereckiges Rad wahrscheinlich nicht ganz so gut rollt wie ein rundes. Da geht unnötig viel Energie und auch Steuergeld verloren" so Krause. Mehr Austausch zwischen den Akteuren führe dazu, dass alle effizienter arbeiten. In anderen Bundesländern gibt es zu diesem Zweck landesweite Radverkehrs-Arbeitsgemeinschaften von Kommunen und Landkreisen. "Ich würde mir sehr wünschen, wenn hier sowohl die Kommunen als auch das Land den Bedarf erkennen und entsprechend handeln würden" so der ADFC-Sprecher.
Der ADFC Sachsen wird die Ergebnisse detailliert auswerten und sich vor Ort für eine Verbesserung der Radverkehrsbedingungen einsetzen. Geplant ist auch eine Ergebnispräsentation der sächsischen Ergebnisse in Dresden Ende März.
Grafische Auswertung aller sächsischen Städte
Mehr Informationen zum Fahrradklima-Test des ADFC bundesweit
Alle Städte, alle Werte mit interaktiver Karte
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Staatssekretär Brangs: Radverkehr in Sachsen muss weiter gestärkt werden.
Der ADFC Sachsen hat am Dienstag in Dresden die Ergebnisse der sächsischen Städte im Fahrradklima-Test vorgestellt. Im Freistaat liegt Löbau mit einer Durchschnittsnote von 3,05 an erster Stelle. Spitzenreiter unter den Städten mit 50.000-100.000 Einwohnern ist Görlitz (Durchschnittsnote 3,79). Unter den drei großen Städten hat wieder Leipzig das Rennen gemacht (3,61).
Freiberg, Zwickau und Chemnitz wurden vom ADFC für ihre Bemühungen um den Radverkehr als sächsische Aufsteiger ausgezeichnet. Im Vergleich zu den Ergebnissen 2012 haben die drei Städte die größten Fortschritte gemacht. "Dass ausgerechnet diese drei eher bergigen Städte die größten Schritte nach vorn machen, finde ich klasse. Das widerlegt erneut das Vorurteil, in Regionen mit Bergen könne man den Radverkehr nicht voran bringen." sagte Olaf Matthies, der Vorsitzende des ADFC Sachsen.
"Die Menschen wollen mehr Radfahren. Der ADFC will ihnen das leichter machen, deshalb machen wir nun schon zum sechsten mal den Fahrradklima-Test."
Mit steigender Resonanz: Über 5000 Teilnehmer haben allein in Sachsen in ihrer Heimatstadt die Bedingungen für's Radfahren bewertet, 23 Städte haben es in Sachsen in die Wertung geschafft. Das sind doppelt so viele wie zum Fahrradklima-Test vor zwei Jahren. Bundesweit haben 468 Städte am Klimatest teilgenommen.
Die Bewertung der einzelnen Kategorien zeigt, dass in manchen sächsischen Städten der Radverkehr noch nicht im Fokus der Rathäuser steht. In fünf der 27 Kategorien nehmen sächsische Städte den bundesweit letzten Platz ein. Dabei handelt es sich um den Fahrraddiebstahl (Görlitz), das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (Ebersbach), die Radwegweisung (Limbach-Oberfrohna), die Freigabe von Einbahnstraßen sowie die Förderung des Radverkehrs in jüngster Zeit (beides Zschopau).
Auch im bundesdeutschen Vergleich bleibt in Sachsen noch einiges zu tun: Von den 292 Städten beim Fahrradklima-Test unter 50.000 Einwohnern landeten unter den zehn letzten Plätzen fünf sächsische Städte. Gerade viele kleinere Städte stehen stellvertretend für einen großen Nachholbedarf und viele strukturelle Mängel bei der Radverkehrsförderung im Freistaat.
Besonders kritisch sehen Sachsens Radfahrer die zögerliche Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr und die lückenhafte Wegweisung touristischer Routen. In vielen Städten würden die Potentiale des Fahrrads als praktisches und zügiges Verkehrsmittel nicht ausgenutzt, Radfahrer stattdessen unnötig ausgebremst. In den größeren Städten bewerteten Sachsens Radfahrer außerdem den Winterdienst auf Radwegen und den Fahrraddiebstahl als vordringliche Probleme.
"Freistaat, Kommunen und Landkreise könnten deutlich mehr für den Radverkehr tun. Dabei sind nicht unbedingt fehlende Finanzmittel ein Problem. Oft werden auch preiswerte Maßnahmen nicht in Angriff genommen, die das Radfahren im Alltag einfach machen, wie zum Beispiel die Öffnung von Einbahnstraßen." betonte der sächsische ADFC-Vorsitzende. Der ADFC Sachsen schlussfolgerte zur Vorstellung der Ergebnisse des Fahrradkima-Tests, dass man neben der Finanzierung und dem politischen Bekenntnis zu mehr Radverkehr vor allem bei einer besseren Vernetzung der Akteure ansetzen muss.
Stefan Brangs, Staatssekretär im Sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr erläuterte zu dieser Gelegenheit die Radverkehrsstrategie des Freistaats: „Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests sind für uns als Staatsregierung ein wichtiges Signal, dass wir den Radverkehr und die dazugehörige Infrastruktur im Freistaat weiter stärken müssen. Gute Bedingungen für Radfahrer im Freistaat zu schaffen, ist unser klares Ziel. Dafür haben wir auch unter Beteiligung des ADFC eine Landesarbeitsgruppe Radverkehr gegründet. Um die hier angeregten Veränderungen auch umsetzen zu können, erhöhen wir das Budget für den Radverkehr im Doppelhaushalt 2015/16 auch deutlich“, betonte Brangs.
Fördern will die Staatsregierung auch die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte (AGFS). "Bisher war es oft noch so, dass viele Kommunen und Landkreise wenig beim Radverkehr zusammengearbeitet haben, kaum von den Erfahrungen der anderen gelernt haben. Von einer solchen Arbeitsgemeinschaft erwarten wir, dass der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren in Städten, Landkreisen und dem Freistaat zu zufriedeneren Radfahrern und einer besseren Bewertung beim nächsten Fahrradklima-Test führt." sagte der ADFC-Vorsitzende.
Kontakt: Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, 0176-317 318 08
Weitere Details und alle Ergebnisse des Fahrradklima-Tests finden Sie unter www.adfc-sachsen.de/444 und unter www.fahrradklima-test.de
Fotos zum Radfahren und zur Arbeit des ADFC finden Sie unter www.flickr.com/photos/adfcsachsen
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Zum Abriss eines 59 Meter langen Teilstücks des Elberadwegs durch die Architektin Regine Töberich sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Sachsen (ADFC):
"Ich bin entsetzt, dass es zu diesem völlig willkürlichen Akt der Zerstörung am Elberadweg gekommen ist. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Leidtragende sind hier Radfahrer und Fußgänger, deren Wege hier entlang fürhen. Dass sie für die Probleme mit einem Bauprojekt in Sippenhaft genommen werden, geht überhaupt nicht, ich hätte auch nicht erwartet, dass es wirklich soweit kommt."
"Die Rechtslage um den Elbradweg ist eindeutig. Der Wegabschnitt in Dresden-Pieschen ist seit 2001 als öffentlicher Weg gewidmet, die Zerstörung der Asphaltdecke damit eindeutig rechtswidrig." (siehe Anlage)
"Wir erwarten von der Stadt dass sie den Weg schnellstens wiederherstellt und dass sie geeignete Maßnahmen ergreift, um derartige Dinge künftig zu verhindern."
Mehrere Tausend Menschen nutzen den Elberadweg täglich als ihren Arbeitsweg mit dem Fahrrad, hinzu kommen Freizeitsportler und Spaziergänger. Bei der Radreiseanalyse des ADFC ist der Elbradweg wiederholt zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands gekürt worden.
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Derzeit befindet sich zwischen Eschdorf und Wünschendorf der dritte Teilabschnitt der Staatsstraße 177 in Planung. Die Staatsstraße wird in Zukunft die A 17 bei Pirna mit der A 4 bei Radeberg verbinden. Das Projekt ist umstritten: Die Neuversiegelung von Flächen ist enorm, auch die Kosten der S 177 von insgesamt rund 170 Mio. Euro sind wiederholt in die Kritik geraten. Nun meldet sich auch der ADFC zu Wort. Die Interessenvertretung der Radfahrer beklagt: Auf dem neuen Abschnitt wurde der Radverkehr vergessen.
"Der Neubau der S 177 hätte auch Potential für den Radverkehr in der Region." sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. "Insbesondere für Radverkehre zwischen dem Elbtal und Radeberg, aber auch als radtouristische Anbindung der Lausitz an den Elberadweg könnte das Bauvorhaben von Nutzen sein." ist sich Krause sicher. Doch Belange des Radverkehrs spielten bei der Planung der S 177 offensichtlich keine Rolle.
Radwege wird die neue Staatsstraße keine bekommen. Der ADFC hat als mögliche Alternative zu separaten Radwegen an der neuen Trasse die Verkehrsberuhigung der bisherigen Staatsstraße zwischen Wünschendorf und Eschdorf angeregt. Das wäre etwa durch die Reduktion der zulässigen Geschwindigkeit zu erreichen. Auch dieser Vorschlag stieß bei den Planungsbehörden auf taube Ohren.
"Immer mehr Menschen wollen ihre alltäglichen Wege mit sportlicher Betätigung kombinieren, das Fahrrad wird seit Jahren immer beliebter. Wenn wir dafür aber keine passende Infrastruktur bereitstellen, sondern nur die Bedingungen für den Autoverkehr verbessern, müssen wir uns nicht wundern, dass wir die Potentiale des Radverkehrs ungenutzt lassen und die Menschen unzufrieden sind." Der Freistaat verschlafe hier einen Trend: Überall in Deutschland nimmt der Radverkehr stark zu, die Zahl verkaufter Fahrräder und Pedelecs schnellt seit Jahren in die Höhe. Gerade in der Region um Dresden pendeln Jahr für Jahr immer mehr Menschen mit dem Rad.
An den Kosten kann es nicht gelegen haben, da ist sich der Fahrradlobbyist sicher. Mit etwa 25 Mio. Euro kostet der 5,6 km lange Abschnitt sechsmal soviel, wie der gesamte sächsische Etat für Radwege an Staatsstraßen. "Ich finde es unverständlich, dass bei einem derart aufwändigen Projekt der Radverkehr völlig hinten runter fällt. Wir waren davon ausgegangen, dass die Zeit, in der breite Autoschneisen ohne Radwege rücksichtslos in die Lanschaft gezimmert werden, mit Verkehrsminister Martin Dulig vorbei ist." sagt der ADFC-Geschäftsführer.
"Die Staatsstraße könnte eine Lücke im Radverkehrsnetz schließen. Diese Chance wird klar vergeben. Wer bessere Bedingungen zum Radfahren und mehr Verkehrssicherheit predigt, von dem erwarten wir mehr als ein paar warme Worte."
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