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So viele neue Mitglieder wie noch nie. Zu diesem Ergebnis kommt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Sachsen in seiner Zwischenbilanz des Jahres 2019. In der ersten Jahreshälfte konnte der ADFC Sachsen über 800 neue Mitglieder begrüßen. In den zehn vergangenen Jahren wuchs der sächsische Fahrrad-Club pro Halbjahr dagegen durchschnittlich um 200 Personen. Mit 6332 Mitgliedern ist die Fahrradlobby einer der größten eingetragenen Vereine im Freistaat.

„Wir freuen uns sehr darüber, wieviel Zuspruch unsere nahezu ausschließlich ehrenamtliche Arbeit findet. Das zeigt uns, dass es für viele Menschen in Sachsen wichtig ist, sicher und komfortabel Radfahren zu können" sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

Mehr als die Hälfte der sächsischen ADFC-Mitglieder wohnt in Dresden, weitere 1450 leben in Leipzig. „Auch wenn die Mehrheit unserer Mitglieder in Dresden und Leipzig wohnt, sind wir auch außerhalb der großen Städte sehr aktiv. Eines unserer großen Themen ist der Ausbau des überörtlichen Radwegenetzes an Staats- und Bundesstraßen“ sagt Krause. Nur 28 % der sächsischen Bundesstraßen verfügen bisher über einen Radweg, während dieser Wert bundesweit bei über 40% liegt. Bei den sächsischen Staatsstraßen beträgt der Ausstattungsgrad sogar nur 11 %.

Bundesweit hat der ADFC mehr als 180.000 Mitglieder. Das durchschnittliche ADFC-Mitglied in Sachsen ist 46 Jahre alt, 37% aller sächsischen ADFC-Mitglieder sind jünger als 40 Jahre. Der Verein setzt sich vor Ort für eine fahrradfreundliche, sichere und komfortable Verkehrsplanung ein. 2018 organisierte der ADFC in Sachsen 320 Radtouren mit rund 4500 Teilnehmenden. Außerdem berät der Fahrradclub zu technischen Fragen rund ums Fahrrad.

ADFC-Mitglieder profitieren darüber hinaus von der ADFC-Pannenhilfe, die im Fall einer Havarie Rad und Fahrer unter die Arme greift und, falls die Panne nicht vor Ort behoben werden kann, bis zur nächsten Fahrradwerkstatt bringt. Des Weiteren zeichnet der ADFC fahrradfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten mit dem Bett+Bike-Zertifikat aus. In Sachsen gibt es fast 200 Bett+Bike-Unterkünfte.

Eine Einzelmitgliedschaft im ADFC kostet 56€ jährlich, der Mitgliedsbeitrag für unter 27-jährige liegt bei 33€. Darüber hinaus bietet der ADFC Haushalts- und Familienmitgliedschaften an für 68€ im Jahr an.

Weitere Informationen:

Zur ADFC-Pannenhilfe: www.adfc.de/artikel/die-adfc-pannenhilfe/

Zu Mitgliedervorteilen des ADFC: www.adfc.de/sei-dabei/

Zum Projekt Bett+Bike: www.bettundbike.de

Zum Projekt fahrradfreundlicher Arbeitgeber: www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de/

Pressemitteilung: ADFC Sachsen fordert zügigen Bau eines lückenlosen Radweges an der S 95

Eigentlich war ein Radweg an der S 95 zwischen Gersdorf und Kamenz bereits fertig geplant, der Baubeginn hatte sich jedoch immer wieder verzögert. Nun hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) den Baubeginn des Radwegs ins Ungewisse verschoben. Statt eines Baubeginns soll nun die gesamte Straße umgebaut werden. Die Menschen im Landkreis Bautzen müssen weiterhin auf einen Radweg zwischen Kamenz und Gersdorf warten. Dagegen regt sich nun Widerstand: Bürgerinnen und Bürger aus Pulsnitz und Kamenz rufen daher am Samstag, 15. Juni zur Fahrrad-Demo für den schnellen Baubeginn des Radwegs zwischen Kamenz und Pulsnitz auf. Die Demonstration beginnt um 11:00 Uhr. Sowohl von Kamenz als auch von Pulsnitz aus wird es eine Zubringerdemo zur Abschlusskundgebung in Gersdorf geben. Die Organisatoren fordern einen durchgehenden Radweg von Kamenz nach Pulsnitz entlang der Staatsstraße 95. Im 4,4 km langen Abschnitt zwischen Gersdorf und Kamenz sind Radfahrende gezwungen auf der Straße zu fahren.

Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen freut sich über die Initiative, die sich vor Ort entwickelt hat. „An vielen Stellen im Freistaat wollen Menschen sicher und komfortabel Rad fahren können. Die aktuelle Situation zwischen Kamenz und Gersdorf ist nicht nur aus meiner Sicht unhaltbar. Den Leuten vor Ort ist die ewige Hinhaltetaktik von Sachsens Verkehrsminister nicht mehr zu vermitteln.“ Auf der S 95 beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit fast durchgängig 100 km/h. In vielen Fällen überholen Kfz die Radfahrenden viel zu knapp, sodass es lebnsgefährlich ist, dort mit dem Rad entlang zu fahren. „Die zuständige Niederlassung des LASuV in Bautzen muss schnellstmöglich den Bau eines Radweges in Auftrag geben. Die aktuelle Gefährdung von Radfahrenden ist unhaltbar“ sagt Krause. Der ADFC Sachsen fordert den zügigen Bau eines lückenlosen Radweges entlang der S 95 und ruft zur Teilnahme an der Demonstration auf.

Hintergrund:

An der Staatsstraße zwischen Pulsnitz und Kamenz sieht die Radverkehrskonzeption des Freistaates mit hoher Pritorität den Bau eines Radwegs vor. Zwischen Gersdorf und Pulsnitz wurde der straßenbegleitende Radweg bereits fertiggestellt. Für Radfahrende ist der Abschnitt zwischen Gersdorf und Kamenz zurzeit jedoch sehr gefährlich, da sie gezwungen sind hier auf der stark befahrenen Staatsstraße zu fahren. Eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2015 ergab, dass in diesem Abschnitt der S 95 eine hohe vierstellige Anzahl an Kraftfahrzeugen unterwegs ist. Bereits 2012 gab es eine Demonstration für den Radweg zwischen Pulsnitz und Kamenz. Seitdem hat sich für die Menschen vor Ort die Situation nicht verbessert.

Dieser fehlende Lückenschluss steht exemplarisch für die Situation an Bundes- und Staatsstraßen im Freistaat. Nur 28 % der sächsischen Bundesstraßen verfügen bisher über einen Radweg, während dieser Wert bundesweit bei über 40% liegt. Bei den sächsischen Staatsstraßen beträgt der Ausstattungsgrad sogar nur 11 %.

 

Beginn der Demonstration in Kamenz: 11:00 Uhr, Stiftstraße, 01917 Kamenz

Beginn der Demonstration in Pulsnitz: 11:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz, 01896 Pulsnitz

LaSuV Meißen will keinen Radweg an der ehemaligen Rennstrecke S 161

Eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Katja Meier (Grüne) ergab, dass das zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) Meißen auch an der ehemaligen Rennstrecke S 161 zwischen Stürza und Heeselicht keinen Radweg  planen wird. Die Breite der Staatsstraße 161 soll verringert werden, so wie es vor zwei Jahren bereits auf der S 163 realisiert wurde. Bei den Umbauarbeiten wurde kein straßenbegleitender Radweg geschaffen. Ursprünglich wurde die Straße in den 1920er Jahren als Rennstrecke gebaut und in den 19 30er Jahren weiter als Rundkurs erschlossen. Die breiten Straßen laden nach wie vor zum Fahren mit teils deutlich überhöhten Geschwindigkeiten ein. Radfahrende, die hier auf der Straße fahren müssen, sind den Unfallgefahren schutzlos ausgeliefert. Bei einer aktuellsten Geschwindigkeitsmessung war das schnellste Fahrzeug mit 236 km/h unterwegs.

Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen zeigt sich bestürzt über die mangelnde Senibilität des LASuV Meißen: „Der anstehende Rückbau der S 161 hätte es leicht möglich gemacht, einen straßenbegleitenden Radweg zu bauen. Die Route ist touristisch und für den Alltagsverkehr von großer Bedeutung, was durch die enorme Resonanz auf die Petition der Bürgerinitiative S 163 untermauert wurde.“ Innerhalb von vier Wochen unterzeichneten 1670 Personen eine Petition für einen Radweg an der angrenzenden S 163, fast alle von ihnen kamen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge.

„Noch ist es nicht zu spät. Noch können die Planungen geändert werden und ein straßenbegleitender Radweg zumindest in diesem Abschnitt der ehemaligen Rennstrecke gebaut werden“ appelliert Krause an das LASuV. „Ich fände es auch ein fatales politisches Signal, wenn der sächsische Verkehrsminister Martin Dulig hier erneut die Anwohner im Regen stehen lässt“.

Zwischen Stürza und Heeselicht befinfdet sich das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Heeselicht / Stürza. Um von Heeselicht oder Stürza zur Feuerwehr zu kommen, müssen die Kinder und Jugendlichen die S 161 benutzen. Auch aus diesem Grund sprechen sich Anwohner und der ADFC dafür aus, die Chance für den Bau eines Radwegs jetzt zu ergreifen.

Hintergrund:

Ab einer Verkehrsstärke von 2.500 Kfz am Tag sehen die Regelwerke ("Empfehlungen für Radverkehrsanlagen / ERA") an Außerortsstraßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h den Anbau eines Radwegs vor. Für den Abschnitt zwischen Stürza und Heeselicht gibt es keine Verkehrszählungen, allerdings deuten andere Erfassungen im Umfeld darauf hin, dass mehr als 2.500 Kfz am Tag dieses Teilstück der ehemaligen Rennstrecke passieren. So ergab eine Verkehrszählung im vergangenen Jahr, dass durchschnittlich rund 3.100 Fahrzeuge pro Tag auf der benachbarten S 163 unterwegs sind, von denen nur zirka 100 in Hohburkersdorf oder Zeschnig abgebogen sind. Entsprechend müssen die verbleibenden 3.000 Fahrzeuge die S 161 passiert haben. Darüber hinaus geht aus der Anfrage hervor, dass 2015 bei einer Zählstelle auf einem anderen Abschnitt der S 161 bei Stürza 2.777 Fahrzeuge am Tag gemessen wurden.

Obwohl nach den geltenden Regeln ein straßenbegleitender Radweg gebaut werden müsste, wird dieser Abschnitt der S 161 in der Radverkehrskonzeption des Freistaates nur mit der Priorität B geführt. Das bedeutet, dass definitiv keine Planungen vor 2025 in Auftrag gegeben werden. Nur 11 % der Staatsstraßen in Sachsen verfügen bisher über einen Radweg, während dieser Wert bundesweit bei etwa 25 % liegt.

Link zur Kleinen Anfrage zur S 161: http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=17281&dok_art=Drs&leg_per=6&pos_dok=1&dok_id=undefined

Petition zur S 163: https://www.openpetition.de/petition/online/radweg-an-einem-teilstueck-der-alten-rennstrecke-s-163?language=de_DE.utf8

Link zur Radverkehrskonzeption des Freistaates: http://www.radverkehr.sachsen.de/5700.html

Umfrage des ADFC zeigt große regionale Unterschiede im Freistaat auf

39% der Radfahrenden in Sachsen wünschen sich mehr geöffnete Einbahnstraßen in die Gegenrichtung. Dies zeigen die Ergebnisse des Fahrradklima-Test, den der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in der vergangenen Woche veröffentlichte. Allerdings gibt es erhebliche regionale Unterschiede. So sind in Bautzen 88% der Radfahrenden mit ihren geöffneten Einbahnstraßen zufrieden, in Hohenstein-Ernstthal sind es dagegen nur 8%. Die Nutzung einer Einbahnstraße in die Gegenrichtung ist Radfahrenden immer dann gestattet, wenn das Zusatzzeichen "Radfahrer frei" angebracht ist.

Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Sachsen, sieht in einigen sächsischen Städten bereits große Fortschritte: „Bautzen, Görlitz, Hoyerswerda und Leipzig haben für den Radverkehr schon viele Einbahnstraßen in die Gegenrichtung geöffnet. Das spart Umwege macht das Radfahren attraktiver und sogar sicherer.“ Sind Einbahnstraßen nicht geöffnet, müssen Radfahrende oft große Umwege in Kauf nehmen oder ihr Rad auf dem Fußweg schieben. „Die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrende ist oft einfach möglich, erhöht den Komfort von Radfahrenden und führt entgegen vieler verbreiteter Mythen nicht zu höheren Unfallzahlen.“

Es sei ja erklärtes Ziel der Verkehrspolitik, Radverkehr attraktiver zu machen und die Menschen zum Umsteigen aufs Rad zu animieren. Dafür ist laut ADFC die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr eine einfache und geniale Möglichkeit: Die Wege mit dem Rad werden kürzer, das Fahrrad als Verkehrsmittel gewinnt an Attraktivität und damit auch der städtische Verkehr. „Wenn Rad fahren unkomplizierter und umwegärmer wird, nutzen mehr Menschen das Fahrrad für eine größere Zahl an Wegen. Das nützt auch den Autofahrern, denn die stehen am Ende weniger im Stau.“ ist der ADFC-Geschäftsführer überzeugt.

Hintergrund

Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung definiert die Kriterien, nach denen Einbahnstraßen für den Radverkehr in die Gegenrichtung geöffnet werden können. Dazu zählt, dass die Höchstgeschwindigkeit nicht bei über 30 km/h liegt und dass die Straße, abgesehen von einigen Engstellen, mindestens 3,50 m breit ist. Außerdem darf die Verkehrsdichte des Schwerlastverkehrs nicht übermäßig hoch sein und die Streckenführung muss übersichtlich sein. Obwohl diese Kriterien an vielen Orten erfüllt sind, werden Einbahnstraßen oft nicht für den Radverkehr geöffnet.

Geöffnete Einbahnstraßen führen nicht zu mehr Konflikten zwischen Auto- und Radfahrenden, wie ein Forschungsbericht des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft zeigt. Dies ist auch unabhängig vom Rad- und Autoverkehrsanteil. Für die Wissenschaftler gibt es keinen Zusammenhang zwischen Infrastruktur, Konflikten und Unfällen. Sie beobachteten in ihrer Forschung verschiedene Einbahnstraßen in unterschiedlichen Städten mit variierenden Verkehrszahlen und baulichen Gegebenheiten. Wenn Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet sind, fahren außerdem weniger Radfahrende auf dem Fußweg und es gibt weniger Unfälle mit geöffneten Türen.

Innerhalb des Freistaates gibt es große Unterschiede mit der Zufriedenheit von geöffneten Einbahnstraßen. Im Vogtlandkreis wünschen sich 70% der Radfahrenden mehr geöffnete Einbahnstraßen, im Landkreis Zwickau sind es 74%, im Erzgebirgskreis sogar 80%. In Leipzig hingegen sind 80% mit den geöffneten Einbahnstraßen in die Gegenrichtung zufrieden, im Landkreis Görlitz sind es 74%, im Landkreis Bautzen 71%. Mit einer Zufriedenheit von 88% hat die Stadt Bautzen den höchsten Zufriedenheitswert aller Städte im Freistaat.

Der ADFC Sachsen will zukünftig noch mehr Städte davon überzeugen, attraktive Wege für den Radverkehr zu schaffen, indem mehr innerstädtische Einbahnstraßen in die Gegenrichtung geöffnet werden.

Papier zur Öffnung von Einbahnstraßen (GDV): https://udv.de/download/file/fid/9671

Sicherheitsbewertung der Öffnung von Einbahnstraßen (GDV): https://udv.de/download/file/fid/9673

Nach erfolgreicher Petition rufen ADFC und Bürgerinitiative S 163 zur Kundgebung auf

Am Samstag, den 27. April werden ab 11 Uhr Radfahrende für einen straßenbegleitenden Radweg an der S 163 demonstrieren. Die Fahrrad-Demonstration startet auf dem Parkplatz am Hockstein und führt anschließend auf der S 163 zum Abzweig Stürza/ Heeselicht und zurück. Zuvor hatten sich innerhalb von vier Wochen 1.670 Personen für einen Radweg an der ehemaligen Rennstrecke ausgesprochen, 1.313 von ihnen kamen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Vor zwei Jahren wurde der Teil der ehemaligen Rennstrecke von 10 Meter Breite auf eine Fahrbahnbreite von 7 Metern zurückgebaut. Bei den Umbaumaßnahmen wurde kein Radweg mitgebaut, obwohl die Straße stark befahren ist. Radfahrende sind dadurch nach wie vor gezwungen, auf der Straße zu fahren.

Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen, freut sich über das Engagement aus Hohnstein: „Es ist schön zu sehen, dass das Radfahren nicht nur ein Thema der großen Städte ist. Überall haben Menschen das Bedürfnis, sicher und komfortabel Rad zu fahren. Mir ist es wichtig, dass die Leute auch in Gegenden mit geringerer Einwohnerdichte mobil sein können.“ Die Flurstücksbreite von mindestens 16 Metern hätte stets genügend Platz für einen Radweg gelassen. „Es macht mich fassungslos, dass bei den Planungen kein Radweg berücksichtigt wurde, obwohl stets genügend Raum gewesen wäre. Der ADFC unterstützt daher das Anliegen der Bürgerinitiative ausdrücklich und fordert, diesen Missstand schnellstmöglich zu beheben“, sagt Krause.

Hintergrund:

Ursprünglich wurde die Straße in den 20er- Jahren als Rennstrecke gebaut und in den 30er-Jahren weiter als Rundkurs erschlossen. Die breiten Straßen laden nach wie vor zum Fahren mit teils deutlich überhöhten Geschwindigkeiten ein. Radfahrende, die hier auf der Straße fahren müssen, sind diesen hohen Geschwindigkeiten schutzlos ausgeliefert. Der Abschnitt der S 163 wird im Radverkehrskonzept des Landes mit der untersten Priorität C geführt. Das bedeutet, dass das Land nach eigener Aussage in der Zukunft eine Prüfung durchführen wird, ob eine Radverkehrsanlage notwendig ist. Tatsächlich befahren zurzeit täglich 2.700 Autos die S 163, darunter viele LKW. Ab einer Verkehrsstärke von 2.500 Kfz pro Tag sehen die Regelwerke ("Empfehlungen für Radverkehrsanlagen / ERA 2010") an Außerortsstraßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h den Anbau eines Radwegs vor. Nach den bundesweit geltenden Regelwerken wäre an der S 163 also der Anbau eines Radwegs zwingend notwendig. Für den Freistaat Sachsen scheinen diese grundsätzlichen Parameter beim Bau von Staatsstraßen jedoch nicht entscheidungsrelevant zu sein.

Fahrrad-Demo der BI für einen Radweg an der S 163
Termin: Sonnabend den 27.04.2019 um 11.00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz am Hockstein

Link zur Petition: openpetition.de/!vjyps

Link zur Radverkehrskonzeption des Freistaates: www.radverkehr.sachsen.de/5700.html

Sächsischer Landtag erhält Petition für eine sichere Radwegeverbindung an der S80 und S 81

Heute Abend wird Tobias Knibbe dem Präsidenten des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler eine Petition für Radwege an der Staatsstraße 81 übergeben. Gemeinsam mit über 3.500 Petenten fordert der Coswiger einen sicheren und baulich getrennten Radweg entlang der Staatsstraßen 80 und 81, wie es auch die Radverkehrskonzeption des Freistaats Sachsen vorsieht. Zurzeit müssen Radfahrende entlang der Staatstraßen 80 und 81 in diesen Abschnitten auf der Fahrbahn fahren, eine Alternative existiert nicht. Die Petition wurde vom ADFC unterstützt. Der Fahrradverband kämpft schon seit Jahren für mehr Radwege an sächsischen Landstraßen.

Anwohner und Betroffene initiierten die Petition im Dezember 2018, nachdem der Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, am 27. November letzten Jahres auf der S 81 zwischen Auer und Friedewald getötet worden war als er dort mit dem Fahrrad unterwegs war. Mehr als zwei Drittel der Petenten gaben an, von der problematischen Situation an den beiden Staatsstraßen selbst betroffen zu sein.

„Ich freue mich sehr, dass es einen so großen Zuspruch für einen Radweg an dieser gefährlichen Strecke gibt“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen. Inzwischen hat der Sächsische Verkehrsminister eine entsprechende Planung für eine Route zwischen Dresden und Weinböhla zugesagt. Doch mit einem baldigen Baustart für den Radweg rechnet Krause nicht vor 2021. „Ich freue mich sehr, dass die Petition etwas bewegt hat. Kurzfristig kann die gefährliche Straße aber nur durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung entschärft werden. Tempo 70 halte ich hier für angebracht“, so Krause.

Die Kurvenradien der 2011 neu gebauten Staatsstraße sind sehr großzügig gestaltet und vermitteln Autofahrenden ein Maß an Sicherheit, das geradezu eine Einladung zum Fahren mit teils extrem überhöhter Geschwindigkeiten darstellt. Immer wieder kommt es auf der S 81 zu Unfällen. Wer die Straße mit dem Rad befährt, ist den hohen Geschwindigkeiten und teilweise rücksichtslosen Fahrweisen schutzlos ausgeliefert. Der Leiter der Meißner Niederlassung des Landesamts für Straßenbau und Verkehr (LASuV), Holger Wohsmann, hatte vor dem Unfall der Presse gegenüber erklärt, der Radwegebau stehe in seinem Bereich hintenan.

Nur 11 % der Staatsstraßen in Sachsen verfügen bisher über einen Radweg, während dieser Wert bundesweit bei über 25 % liegt. Die erst 2011 komplett neu gebaute S 81 gehört zu einer der gefährlichsten Staatsstraßen in Sachsen.

An immer mehr Stellen in Sachsen schließen sich Bürger zusammen, um den bisher vernachlässigten Bau von Radwegen an Staats- und Bundesstraßen selbst voranzubringen. So fordert seit letztem Jahr eine Bürgerinitiative in der Sächsischen Schweiz einen Radweg an der S 163 bei Hohnstein, eine Petition läuft seit einigen Tagen. Östlich von Freiberg machen sich Bürger für einen Radweg an der Staatsstraße 190 von Freiberg nach Hilbersdorf stark. Und erst vor zwei Wochen gründete sich eine Bürgerinitiative in Treuen im Vogtland, die einen Radweg über die A 72 fordert. ADFC-Geschäftsführer Konrad Krause begrüßt das wachsende Engagement im Land: "Mit der Zahl der Initiativen steigt auch der Druck auf den Sächsischen Landtag und Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig, den Radwegebau stärker voranzubringen. Damit Sachsen bei den Radwegen an Bundes- und Staatsstraßen den bundesweiten Durchschnitt erreicht, fehlen noch etwa 1000 Kilometer."

Hintergrund:

Am Abend des 27. November 2018 befuhr der Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, mit seinem Fahrrad die Staatsstraße 81 zwischen Friedewald und Auer, nordwestlich von Dresden. Mit hoher Geschwindigkeit rammte ein Kleintransporter den Radfahrer und schleuderte ihn durch die Luft, er verstarb noch am Ort des Unfalls an den Folgen des Aufpralls. Wenig später initiierten Anwohner die Petition, die bis zum Anfang des Februars 2019 von 3554 Personen unterschrieben wurde.

An der Staatsstraße existiert für den Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg weder eine sinnvolle Parallelroute noch ein baulich getrennter Radweg. Neben Berufstätigen, die nach Dresden fahren, sind daher auch Schüler mit dem Rad auf der gefährlichen Straße unterwegs. Trotz der offensichtlichen Gefährdungslage hat das LASuV auf dem stark befahrenen Abschnitt bisher keine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet.

Die S 81 wird in der Radverkehrskonzeption des Landes Sachsen seit 2014 mit der höchsten Prioritätsstufe A geführt. Das bedeutet, dass der Freistaat im Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs sieht.

Pressekontakt für Rückfragen: Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, 0176 - 317 318 08 / 0351 - 501 39 17

Link zur Petition: https://openpetition.de/!wpcrs

Quelle zur Aussage "Radwege stehen hintenan": Artikel zum Bauprogramm des LASuV Meißen 2018 vom 26.04.2018: B 170 wird frühestens 2019 umgebaut

Karte der Radverkehrskonzeption Sachsen im Landkreis Meißen mit den nach Priorität eingezeichneten Radweg-Bauvorhaben: http://www.list.sachsen.de/Radverkehr.html

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