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ADFC Sachsen begrüßt Wettbewerb von Sachsens Verkehrsminister Dulig

Zum ersten Mal sucht der Freistaat Sachsen die fahrradfreundlichste Kommune des Landes. Der Sächsische Fahrradpreis 2019 wird an eine Kommune gehen, die sich in besonderem Maße für die Förderung des Radverkehrs einsetzt. Gleichzeitig soll der vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) Anreize für zukünftige Maßnahmen setzen.

„Mit dem Wettbewerb bringt Verkehrsminister Martin Dulig Schwung in die Förderung des Radverkehrs. Das ist super!“ ist Konrad Krause, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen, überzeugt.

Noch bis zum 15. März läuft die Bewerbungsfrist zum Sächsischen Fahrradpreis. „Ich bin sehr neugierig auf das Teilnehmerfeld und freue mich auf die Präsentation verschiedenster spannender Rad-Projekte aus Sachsen“, sagt Krause.

Es gibt viele Kriterien, die eine fahrradfreundliche Stadt ausmachen können. Dazu zählt beispielsweise, ob es in der Kommune ein Radverkehrskonzept gibt und wieviel Personal die Stadt für den Radverkehr eingestellt hat. Der ADFC empfiehlt, dass eine Kommune pro 50.000 Einwohner mindestens eine Vollzeitkraft haben sollte, die sich ausschließlich mit dem Radverkehr beschäftigt. Darüber hinaus gibt es auch in Sachsen viele Beispiele, mit denen das Rad fahren in der Stadt attraktiver wird.

So hat zum Beispiel die Stadt Bautzen zahlreiche Einbahnstraßen in der Innenstadt für den Radverkehr in die gegenläufige Richtung geöffnet, die Stadt Frankenberg hat im letzten Jahr eine spektakuläre Rad- und Fußwegbrücke gebaut. Für Aufsehen sorgte auch das Aufstellen von Verkehrsschildern in Radebeul, die darauf hinweisen, dass beim Überholen von Radfahrenden ein Mindestabstand von 1,50 m einzuhalten ist und die Stadt Ostrau, als sie den Bau eines Radweges an der S 169 in Eigenregie vorantrieb. Spektakulär sind darüber hinaus die jährlichen Radtouren, die die Bürgermeister in Taucha und Oschatz mit ihren Bürgern unternehmen.

Die Jury wird aus Mitgliedern bestehen, die vom SMWA, dem Innenministerium, der TU Dresden, der Landesverkehrswacht, dem Städte- und Gemeindetag, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr sowie dem ADFC Sachsen entsendet werden.

Nach dem tödlichen Fahrradunfall am 27. November auf der Staatsstraße 81 zwischen Auer und Friedewald stellen nun auch Anwohner und Betroffene Forderungen. In einer Petition verlangen sie den Bau eines sicheren und baulich getrennten Radweges zwischen Dresden und Weinböhla, wie es auch die Radverkehrskonzeption des Freistaats Sachsen vorsieht. Zurzeit müssen Radfahrende entlang der Staatstraßen 80 und 81 in diesen Abschnitten auf der Fahrbahn fahren, eine Alternative existiert nicht. Über 700 Personen haben innerhalb einer Woche bereits die Petition unterzeichnet, die noch bis zum 9. Februar 2019 läuft. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Sachsen (ADFC) begrüßt das Engagement der Anwohner und unterstützt die Initiative ausdrücklich.

Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, sieht bei der S 81 ein klares strukturelles Versagen: „Beim Ausbau der Straße im Jahr 2011 hat der Freistaat einen Radweg für entbehrlich gehalten. Das rächte sich am Unfalltag des 27. Novembers bitter. Gleiches gilt für die Untätigkeit der Meißner Niederlassung des Landesamts für Straßenbau und Verkehr beim Radwegebau.“ Noch im April betonte dessen Amtsleiter, dass Radwege für ihn keine Priorität hätten. „Diese lässige Haltung gegenüber der Sicherheit nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer trifft aus unserer Sicht eine klare Mitschuld an dem Unfall." sagt Krause. „Wir brauchen in Sachsen endlich eine grundsätzliche Prioritätenänderung hin zu sicherer Verkehrsinfrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer."

Schon lange beklagen Anwohner und Pendler, die auf der Strecke mit dem Rad zur Arbeit nach Dresden unterwegs sind, die unhaltbare Situation für Radfahrende an der S 81. Die Kurvenradien der 2011 neu gebauten Staatsstraße sind sehr großzügig gestaltet und vermitteln Autofahrenden ein Maß an Sicherheit, das geradezu eine Einladung zum Fahren teils extrem überhöhter Geschwindigkeiten darstellt. Weil ein Radweg fehlt, sind Radfahrende und Fußgänger dieser rücksichtslosen Fahrweise schutzlos ausgeliefert.

Zum Hintergrund

Am Abend des 27. November befuhr der Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, mit seinem Fahrrad die Staatsstraße 81 zwischen Friedewald und Auer, nordwestlich von Dresden. Mit hoher Geschwindigkeit rammte ein Kleintransporter den Radfahrer und schleuderte ihn durch die Luft, er verstarb noch am Ort des Unfalls an den Folgen des Aufpralls.

An der Staatsstraße existiert für den Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg weder eine sinnvolle Parallelroute noch ein baulich getrennter Radweg. Neben Berufstätigen Richtung Dresden sind daher auch Schüler mit dem Rad auf der gefährlichen Straße unterwegs. Trotz der offensichtlichen Gefährdungslage hat das LASuV auf dem stark befahrenen Abschnitt bisher keine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet.

Die S 81 wird in der Radverkehrskonzeption des Landes Sachsen seit 2014 mit der höchsten Prioritätsstufe A geführt. Das bedeutet, dass der Freistaat im Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs sieht. Dennoch hat das LaSuV Meißen seit 2014 nicht einen Meter Radweg gebaut. Nach Informationen des ADFC wurde mit der Planung eines durchgehenden Radwegs an der S 81 zwischen Auer und der Stadtgrenze zu Dresden noch nicht einmal begonnen. Ganz im Gegenteil: Der Meißner Niederlassungsleiter Holger Wohsmann erklärte auf einer Pressekonferenz noch im April 2018, dass der Radwegebau für seine Behörde keine Priorität habe (Quelle siehe unten).

 

Link zur Petition: https://openpetition.de/!wpcrs

Quelle zur Aussage "Radwege stehen hintenan": Artikel zum Bauprogramm des LASuV Meißen 2018 vom 26.04.2018: B 170 wird frühestens 2019 umgebaut

Karte der Radverkehrskonzeption Sachsen im Landkreis Meißen mit den nach Priorität eingezeichneten Radweg-Bauvorhaben: http://www.list.sachsen.de/Radverkehr.html

ADFC kritisiert fehlenden Radweg an der S 81

Nach dem tödlichen Fahrradunfall am 27. November auf der Staatsstraße 81 zwischen Auer und Friedewald stellen nicht nur Anwohner und Betroffene Fragen nach der Verantwortung. Auch der Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Sachsen (ADFC), Konrad Krause, sieht dringenden Klärungsbedarf. "Nur weil der Unfallfahrer unter Alkoholeinfluss stand, können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Hätte es an der S 81 einen separaten Radweg geben, wäre der beim Unfall getötete Schulamtsleiter wahrscheinlich noch am Leben.“

Schon lange beklagen Anwohner und Pendler, die auf der Strecke mit dem Rad zur Arbeit nach Dresden unterwegs sind die unhaltbare Situation für Radfahrer an der S 81. Die Kurvenradien der 2011 neu gebauten Staatsstraße sind sehr großzügig gestaltet und vermitteln Autofahrern ein Maß an Sicherheit, das geradezu eine Einladung zum Fahren teils extrem überhöhter Geschwindigkeiten darstellt. Weil ein Radweg fehlt, sind Radfahrer und Fußgänger dieser rücksichtslosen Fahrweise schutzlos ausgeliefert.

"Beim Ausbau der Straße im Jahr 2011 hat der Freistaat einen Radweg für entbehrlich gehalten. Das rächt sich jetzt bitter. Genau so, wie die Untätigkeit der Meißner Niederlassung des Landesamts für Straßenbau und Verkehr beim Radwegebau." Noch im April betonte dessen Amtsleiter, dass Radwege für ihn keine Priorität hätten. "Diese lässige Haltung gegenüber der Sicherheit nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer trifft aus unserer Sicht eine klare Mitschuld an diesem Unfall." sagt Krause. "Wir brauchen in Sachsen endlich eine grundsätzliche Prioritätenänderung hin zu sicherer Verkehrsinfrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer."

Zum Hintergrund

Am Abend des 27. November befuhr der Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, mit seinem Fahrrad die Staatsstraße 81 zwischen Friedewald und Auer, nordwestlich von Dresden. Mit hoher Geschwindigkeit rammte ein Kleintransporter den Radfahrer und schleuderte ihn durch die Luft, er verstarb noch am Ort des Unfalls an den Folgen des Aufpralls. Schnell stellte sich heraus, dass der Fahrer des Transporters einen Blutalkoholwert von 1,7 Promille hatte.

An der Staatsstraße existiert für den Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg weder eine sinnvolle Parallelroute noch ein baulich getrennter Radweg. Neben Berufstätigen Richtung Dresden sind daher auch Schüler mit dem Rad auf der gefährlichen Straße unterwegs. Trotz der offensichtlichen Gefährdungslage hat das LASuV auf dem stark befahrenen Abschnitt bisher keine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet.

Die S 81 wird in der Radverkehrskonzeption des Landes Sachsen seit 2014 mit der höchsten Prioritätsstufe A geführt. Das bedeutet, dass der Freistaat im Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs sieht. Dennoch hat das LaSuV Meißen seit 2014 nicht einen Meter Radweg gebaut. Nach Informationen des ADFC wurde mit der Planung eines durchgehenden Radwegs an der S 81 zwischen Auer und der Stadtgrenze zu Dresden noch nicht einmal begonnen. Ganz im Gegenteil: Der Meißner Niederlassungsleiter Holger Wohsmann erklärte auf einer Pressekonferenz noch im April 2018, dass der Radwegebau für seine Behörde keine Priorität habe (Quelle siehe unten).

Zeitgleich zum Unglück am Abend des 27. November fand im Rathaus Klotzsche eine Podiumsdiskussion zum Radverkehr im Dresdner Norden statt. Eines der Themen, über das Anwohnerinnen und Anwohner neben weiteren Lücken im Radverkehrsnetz engagiert diskutierten, war auch der fehlende Radweg an der S 81 zwischen der Dresdner Stadtgrenze und Weinböhla.

Quelle zur Aussage "Radwege stehen hintenan": Artikel zum Bauprogramm des LASuV Meißen 2018 vom 26.04.2018: B 170 wird frühestens 2019 umgebaut

Karte der Radverkehrskonzeption Sachsen im Landkreis Meißen mit den nach Priorität eingezeichneten Radweg-Bauvorhaben: https://sn.adfc-clouds.de/index.php/s/4PRmYj4NceMMaxn

Nachdem Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig in der letzten Woche die Gründung einer sächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft angekündigt hat, erhält er dazu auch Zuspruch vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Sachsen (ADFC). Insbesondere Radfahrende profitieren von einer Vereinheitlichung der Nahverkehrstarife in Sachsen.

Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, begrüßt den Vorstoß des Verkehrsministers: "Martin Duligs Vorschlag für eine einheitliche Nahverkehrsstruktur in Sachsen macht uns Hoffnung. Denn sowohl für Pendler als auch für Radtouristen würde dies eine deutliche Vereinfachung bedeuten. Der momentane Flickenteppich an Reglungen, Tarifen und Verantwortlichkeiten ist für nicht eingeweihte kaum zu verstehen.“

Momentan ist die Tarifgestaltung in den fünf Verkehrsverbünden noch unterschiedlich und damit unübersichtlich. So ist die Fahrradmitnahme im Verkehrsverbund Vogtland (VVV), im mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) und im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) kostenlos, im Lausitzer ZVON kostet sie hingegen 3,50 Euro am Tag und im Verkehrsverbund Oberelbe 3,00 Euro.

Will man aber das Rad auf einer Strecke von einem zum anderen Verkehrsverbund in der Bahn mitnehmen, kostet die Fahrradmitnahme 5,50 Euro. „Es ist doch niemandem beizubringen, dass die Fahrradmitnahme zwischen Leipzig nach Chemnitz 5,50 Euro kostet, obwohl sowohl der MDV als auch der VMS Fahrräder kostenlos mitnehmen.“ spiegelt der ADFC-Geschäftsführer die Verwunderung vieler Radfahrer über die Eigenarten bisheriger ÖPNV-Tarife wider.

Ein weiteres, kaum nachvollziehbares Beispiel ist die 16-minütige Fahrt von Tharandt nach Niederbobritzsch: Auf dieser kurzen Strecke kostet die Fahrradmitnahme 5,50 Euro und ist damit sogar teurer als das Personenticket, welches 4,80 Euro kostet. Der ADFC-Geschäftsführer weiß auch warum: „Das liegt nur daran, dass zwischen beiden Orten eine Tarifzonengrenze liegt. Und wer in Sachsen mit dem Rad in der Bahn eine solche Grenze überschreitet, muss 5,50 Euro zahlen, egal, was die Radmitnahme in den jeweiligen Verbünden kostet.“ Eine einheitliche Verkehrsgesellschaft kann diese aktuell existierenden Missstände beheben und bietet die Möglichkeit für einheitliche, einfache und transparente Tarife.

Außerdem ermöglicht eine landsweite Verkehrsgesellschaft die Abstimmung eines sachsenweiten Taktfahrplans und eine bessere Anbindung ländlicher Gegenden. Der ADFC Sachsen ist auch zuversichtlich, dass die Nahverkehrsgesellschaft viel leichter diebstahlsichere, wettergeschützte und attraktive Fahrradabstellmöglichkeiten an Bahnhöfen und Haltepunkten auf den Weg bringen kann. Die mangelhafte Ausstattung von Bahnhöfen mit sicheren Abstellanlagen und Radstationen beklagt der ADFC schon seit vielen Jahren. Dabei sind sie ein wichtiger Teil eines attraktiven und gut ausgelasteten ÖPNV. „Denn wenn die Verknüpfung von Fahrrad und ÖPNV attraktiver und der Wechsel zu umweltfreundlichen Verkehrsarten einfacher wird, steigen zum Schluss auch mehr Menschen vom Auto in die Bahn um.“ so Krause abschließend.

 

Radfahren scheint auch im Winter immer mehr Anhänger zu finden. Jedenfalls aus Sicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Sachsen. Für den Fahrradclub waren der November und der Dezember die beiden Monate mit dem stärksten Mitgliederzuwachs seit langem. Kurz vor Weihnachten konnte sich Landesgeschäftsführer Konrad Krause über das 5000. Mitglied im ADFC Sachsen freuen. Damit ist die Fahrradlobby einer der größten eingetragenen Vereine in Sachsen.

In Sachsen hat der ADFC zehn Ortsgruppen. Hier engagieren sich über 250 Menschen regelmäßig in ihrer Freizeit. 2017 organisierte der ADFC 270 Radtouren mit über 3500 Teilnehmern. Außerdem berät der Fahrradclub zu technischen Fragen rund ums Fahrrad und setzt sich vor Ort für eine fahrradfreundliche Verkehrsplanung ein. Viele Ortsgruppen bieten auch Serviceleistungen für die Mitglieder des Vereins an. Etwa die sehr beliebte Fahrradcodierung, durch die Langfinger vom Rad-Diebstahl abgehalten werden sollen. ADFC-Mitglieder profitieren außerdem von der ADFC-Pannenhilfe, die im Fall einer Havarie Rad und Fahrer unter die Arme greift und, sofern notwendig, bis zur nächsten Fahrradwerkstatt bringt.

Noch bis zum 31. Dezember verlost der ADFC unter allen, die bis zum 31. Dezember Mitglied im Club werden, attraktive Preise im Gesamtwert von 500 Euro, vom Radtourenbuch bis zur hochwertigen Fahrradtasche. Wer bis Jahresende Mitglied wird bekommt außerdem die Möglichkeit, im ersten Jahr den ADFC zum stark reduzierten Einsteigerpreis von 19,50 € auszuprobieren. Antragsformulare gibt es im Internet und in den Geschäftsstellen des ADFC in Chemnitz, Dresden und Leipzig.

Weitere Informationen zur Aktion finden sich auf www.adfc-sachsen.de/592

ADFC begrüßt Beschluss des Sächsischen Landtags zur Förderung des Radverkehrs

In seiner Sitzung am Donnerstag hat der Sächsische Landtag einen maßgeblichen Entschluss zum Radverkehr in Sachsen gefasst. In dem einstimmig beschlossenen Antrag "Fahrradwegebau beschleunigen, Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungseinheiten stärken" haben sich die sächsischen Landtagsabgeordneten mit den Stimmen von CDU, SPD, Linken und Grünen entschlossen, den Radverkehr in Sachsen deutlich zu stärken.

Geprüft werden soll insbesondere, wie der Mittelabfluss beschleunigt und die Zuständigkeiten und Fördermöglichkeiten der Radverkehrsförderung im Freistaat verbessert werden können.

Die Kommunen sollen bei der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Landkreise unterstützt werden. Die Arbeitsgemeinschaft erleichtert den fachlichen Austausch und eine erfolgreiche gegenseitige Unterstützung der Akteure des Radverkehrs in Sachsen. In fast allen anderen Bundesländern sind ähnliche Arbeitsgemeinschaften eine wichtige Schnittstelle der Radverkehrsförderung zwischen Bund, Ländern und Kommunen.

Außerdem hat der Sächsische Landtag beschlossen, die personelle Ausstattung für die Radverkehrsplanung in den Landesbehörden zu überprüfen und zusätzliche Planungskapazitäten bereitzustellen.

Der stellvertretende Vorsitzende des ADFC Sachsen, Rolf Leonhardt, begrüßt den wichtigen Entschluss des Sächsischen Landtags. „Neben dem Breitbandausbau sieht der ADFC eine durchgängige und sichere Radverkehrsinfrastruktur als einen entscheidenden Schlüssel zur Stärkung des ländlichen Raums.“

„Dass der Sächsische Landtag sich heute in so großer Einigkeit dafür ausgesprochen hat, dem Radverkehr im Freistaat einen Schub zu geben, werten das als ein hoffnungsvolles Zeichen für einen verkehrspolitischen Generationenwechsel in Sachsen.“

„Mit der Unterstützung der kommunalen Zusammenarbeit im Radverkehr setzt die Koalition in Sachsen ein wichtiges verkehrspolitisches Element des Koalitionsvertrags um. Besonders für kleinere Städte ist diese Hilfe zur Selbsthilfe eine Chance, mit ihren begrenzten finanziellen und personellen Mitteln den Radverkehr zu stärken. Bisher wird hier viel zu oft mit mäßigem Erfolg nebeneinander her das Rad neu erfunden. Die Organisation eines gegenseitigen Erfahrungsaustauschs brauchen wir in Sachsen dringend.“

„Der Ausbau des Radwegenetzes in Sachsen war seit Jahren im Stagnieren begriffen. Für die Menschen vor Ort wird es zunehmend zu einem ernsten Problem, wenn der Bäcker in der Nähe, die Grundschule im Nachbarort oder die nahe gelegene Arbeitsstelle nicht einfach und sicher mit dem Rad erreichbar sind. Abseits der größeren Städte hören wir immer wieder davon, dass sich die Menschen in ihren unmittelbaren, alltäglichen Anliegen vor Ort abgehängt fühlen. Ich sehe da durchaus auch einen Zusammenhang zum Radverkehr. Der Beschluss des Landtags ist ein deutliches Hoffnungszeichen für eine verkehrspolitische Wende im Freistaat.“


Hintergrund

Aktuell empfinden nur 3 Prozent der Befragten die Sächsische Staatsregierung als "sehr fahrradfreundlich". Damit erreicht sie unter den Bundesländern Platz 11 (siehe ADFC-Fahrradmonitor 2017).

Der Stillstand beim Radwegebau führt zunehmend zu Unmut bei den Betroffenen. In vielen Orten haben sich inzwischen Bürgerinitiativen gegründet, in den letzten 5 Jahren hat der ADFC in Sachsen sechs neue Ortsgruppen gründen können. So kämpft in Mügeln seit acht Jahren eine Bürgerinitiative für einen Radweg an der S 31. Zwischen Zwickau und Mülsen hat der ansässige ADFC eine Petition gestartet, damit der seit Jahrzehnten erwartete Bau des Radwegs an der stark belasteten B 173 endlich beginnt. Auch an der S 95 zwischen Dresden und Radeberg, über die täglich 14.700 Autos rollen, fehlt bisher ein Radweg. Die Liste der Beispiele ließe sich lange weiterführen.

Bis 2025 fordert der ADFC Sachsen einen Zubau von 960 km Radwegen an den Bundes- und Staatsstraßen im Freistaat. Damit hätte Sachsen an 25% der Land- und 41% der Bundesstraßen Radwege. Das entspricht dem aktuellen bundesweiten Durchschnittswert bei der Ausstattung mit Radwegen. Die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft sächsischer Städte, Gemeinden und Landkreise zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs befindet sich aktuell in Vorbereitung.

Auch die Förderung kommunaler Rad-Projekte durch den Freistaat klemmte in den letzten Jahren. Aufgrund unklarer Zuständigkeiten, fehlendem Personal und unklar formulierter Richtlinien konnte nur ein Bruchteil der vorhandenen Mittel für die kommunale Radverkehrsförderung verbaut worden. Das Jahr 2015 war mit lediglich 600.000 Euro der absolute Tiefpunkt, auch 2016 wurden von 8 Mio. Euro eingestellten Mitteln nur 1,6 Mio. ausgereicht. Der Ärger bei den Kommunen über das Förderchaos nahm in letzter Zeit zu. Klagen kommen sowohl aus Großstädten wie Dresden oder Leipzig, aber auch von kleineren Gemeinden, wie zum Beispiel Radebeul oder Auerbach im Vogtland.



Antrag der Fraktionen von CDU und SPD "Fahrradwegebau beschleunigen, Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungseinheiten stärken", Drucksache 6/11417: http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=11417&dok_art=Drs&leg_per=6

Pressemitteilung des ADFC Sachsen vom 8. September 2017: Abstieg über den Lenker (mit Hintergründen zum Stillstand beim Radwegebau im Freistaat) http://adfc-sachsen.de/index.php/presse/pressemitteilungen/578-abstieg-ueber-den-lenker

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