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Arbeitsgemeinschaft berät und vernetzt fahrradfreundliche Kommunen

In ihrer heutigen Kabinettssitzung beschloss die Staatsregierung, die Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs 2022 und 2023 mit je 300.000 Euro zu unterstützen. Die vor drei Jahren gegründete Arbeitsgemeinschaft trägt den Namen wegebund und berät und vernetzt sächsische Kommunen, damit sie fahrradfreundlicher werden können.

„Ich freue mich sehr, dass die Staatsregierung nach einigen Verzögerungen nun endlich die Mittel für den wegebund auszahlen wird, so wie es der Koalitionsvertrag und ein Landtagsbeschluss vorsieht. Damit ist ein wichtiger Schritt für mehr Fahrradfreundlichkeit in Sachsen getan" sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

Der wegebund organisiert Weiterbildungen sowie die Vernetzung der sächsischen Kommunen in Fragen des Fuß- und Radverkehrs. Dass eine solche Arbeitsgemeinschaft in Sachsen gebraucht wird, zeigt auch der ADFC-Fahrradklima-Test: 73 Prozent der Sachsen fühlen sich gefährdet, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Zwei Drittel wünschen sich eine engagiertere Radförderung in ihrer Stadt. 

„Dass die Staatsregierung reagiert, um den veränderten Mobilitätsansprüchen gerecht zu werden, ist großartig. Es ist wichtig, dass die sächsischen Kommunen das notwendige Know-how erhalten. Zum Fachwissen gehört aber auch eine ausreichende finanzielle Ausstattungen für die Radverkehrsprojekte" erörtert Konrad Krause. Der ADFC Sachsen fordert daher, dass der Freistaat in seinem kommenden Doppelhaushalt 2023/24 genügend Mittel für den Bau von Radwegen in den Kommunen bereitstellt.

Hintergrund:

Im Koalitionsvertrag einigte sich die schwarz-grün-rote Koalition darauf, die Arbeitsgemeinschaft wegebund langfristig finanziell zu unterstützen. Untermauert wurde dies durch den Landtagsbeschluss zum Doppelhaushalt 2021/22. Hier stellten die Abgeordneten des Landtages dem wegebund 300.000 Euro pro Jahr bereit. Nach einigen Verzögerungen beschloss das Kabinett heute, diese Mittel endlich auszuzahlen.

Die Kommunen Auerbach/Vogtl., Bautzen, Borna, Chemnitz, Dresden, Görlitz, Leipzig, Limbach-Oberfrohna, Markkleeberg, Meißen, Moritzburg, Niesky, Oschatz, Pirna, Radeberg, Radebeul, Weinböhla, Weißwasser, Wurzen, Zittau und Zwickau sind bereits Mitglied in der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft. Der wegebund geht davon aus, dass die Zahl der Mitgliedskommunen in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

Landesversammlung übt Kritik an Sächsischer Staatsregierung

Am vergangenen Samstag haben die Mitglieder des ADFC Sachsen auf ihrer Landesversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Niklas Schietzold wurde als Vorsitzender bestätigt. Neu im Vorstand des ADFC Sachsen sind Stephanie Anderseck aus Dresden und Rosalie Kreuijer aus Leipzig. Weitere Mitglieder des Vorstands sind Janek Mücksch aus Dresden sowie René Gerullis und Michael Berninger aus Leipzig. Der neue Vorstand ist für zwei Jahre gewählt.

In einem einstimmig gefassten Beschluss kritisierte die Landesversammlung außerdem die sächsische Staatsregierung für ihre Halbzeitbilanz beim Radverkehr in Sachsen. Nach zweieinhalb Jahren schwarz-grün-roter Koalition stellten die Delegierten der Staatsregierung ein schlechtes Zeugnis aus. „Der Radwegebau außerorts ist zum Stillstand gekommen, die sächsischen Kommunen werden von der Staatsregierung oftmals allein gelassen und eine ernsthafte Verkehrssicherheitsarbeit sucht man in Sachsen bisher vergebens. In der Kritik der Regierungsarbeit herrscht Einigkeit bei unseren Mitgliedern. Im Koalitionsvertrag hat sich die Kenia-Koalition das Ziel gesetzt, den Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wege bis 2025 zu verdoppeln. So wie es bisher aussieht, wird Sachsen dieses Ziel nicht ansatzweise erreichen“, sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

Viele Punkte aus dem Koalitionsvertrag, auf die sich die Kenia-Koalition 2019 einigte, werden schlichtweg nicht umgesetzt. So verständigte man sich 2019 darauf, beim Neu- und Ausbau von Staatsstraßen immer einen Radweg mitzubauen. Vielerorts ist das aber nicht der Fall. „Auch wollten CDU, SPD und Grüne die Kommunen bei der Förderung des Radfahrens finanziell stärker unter die Arme greifen. Stattdessen nutzt Verkehrsminister Martin Dulig Gelder aus dem Klimapaket, um die eigenen Landesmittel herunterzufahren. Das darf sich im kommenden Doppelhaushalt des Freistaates nicht wiederholen“, erklärt Konrad Krause.

Dennoch kann der ADFC Sachsen auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken: Mit 1.078 Neueintritten wuchs der sächsische ADFC im letzten Jahr auf über 8.600 Mitglieder. Immer mehr Menschen nutzen das Rad auf ihren Wegen im Alltag und der Freizeit.

Dass die Landespolitik den veränderten Mobilitätsbedürfnissen nicht gerecht wird, zeige im Übrigen auch der Fahrradklima-Test des ADFC. Hier forderten zuletzt zwei Drittel der Sachsen ein stärkeres Engagement der Politik für den Ausbau des Radverkehrnetzes.

Hintergrund

Im sächsischen Koalitionsvertrag hat sich die schwarz-grün-rote Koalition Ende 2019 ehrgeizige Ziele für den Radverkehr gesetzt. Nach zweieinhalb Jahren wurde aber tatsächlich wenig umgesetzt.

So definiert der Koalitionsvertrag, dass beim Neu- und Ausbau von Staatsstraßen künftig immer ein straßenbegleitender Radweg mitgebaut werden soll. In der Praxis ist das jedoch nicht der Fall, Gegenbeispiele existieren zur Genüge. So wird die Staatsstraße 177 zwischen Radeberg und der A 4 aktuell neu gebaut - ohne Radweg. Auch an der S 32 bei Rossau und Kriebstein, der B 95 nördlich Annaberg sowie an der S 161 bei Hohnstein werden momentan Ausbauarbeiten ohne einen Radweg geplant. Der Koalitionsvertrag wird hier klar gebrochen. 

Darüber hinaus hat sich der Freistaat in seiner Radverkehrskonzeption das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 500 Kilometer neue Radwege zu bauen. Während der Freistaat 2011 immerhin 30 km Radwege an Staats- und Bundesstraßen fertigstellte, rutschte der Wert 2020 auf 6,5 km ab. Nur 11% der sächsischen Staatsstraßen sind überhaupt mit einem Radweg ausgestattet, ein auch im bundesweiten Vergleich niedriger Wert.

Der Koalitionsvertrag sieht auch vor, dass die kommunale Förderung für den Radwegebau deutlich erhöht wird. Im Jahr 2020 stellte der Freistaat den Kommunen noch 11,7 Mio. Euro bereit, 2021 sank dieser Wert auf lediglich 2,4 Mio. Euro ab. Offensichtlich nimmt die Staatsregierung das Bundesprogramm „Stadt & Land“ aus dem Klimapaket zum Anlass, um sächsische Gelder einzusparen. Doch das ist natürlich nicht der Zweck des Klimapakets der Bundesregierung. Ganz im Gegenteil soll damit der Ausbau von Radwegeinfrastruktur durch Gelder beschleunigt werden, die bisherige Programme der Länder ergänzen. Kein anderes Bundesland entfremdet Gelder aus dem Klimapaket in dieser Weise. In anderen Bundesländern ist es üblich, dass die Kommunen zum Bundesprogramm „Stadt und Land“ Beratung erhalten und dass die Länder mit eigenen Landesförderrichtlinien dafür sorgen, dass die Mittel aus dem Klimapaket optimal eingesetzt werden. Verkehrsminister Martin Dulig weist eine derartige Verantwortung dagegen von sich.

Die sächsische Kenia-Koalition hat sich in ihrem Koalitionsvertrag zum Ziel Null Verkehrstote („Vision Zero“) bekannt. Doch zur Umsetzung dieses Bekenntnisses werden kaum konkrete Schritte unternommen.  Insbesondere bei der Planung von Verkehrsanlagen und der Ausreichung von Fördermitteln steht in Sachsen ist die Vision Zero kein wesentliches Kriterium. Auch unterstützt der Freistaat Kommunen nicht dabei, mit Tempo 30 innerorts mehr Verkehrssicherheit zu schaffen. Im Gegenteil: Immer wieder gibt es Berichte, wonach das Land z.B. an Ortsdurchfahrten Bundesstraßen eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit blockiert. Darüber hinaus regelt der Koalitionsvertrag, dass eine Handreichung zur Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen entwickelt werden soll, die es den Unteren Straßenverkehrsbehörden ermöglicht, Geschwindigkeitsreduzierungen rechtssicher anzuordnen. Eine derartige Handreichung sucht man bis heute vergebens.

Link zur Halbzeitbilanz des ADFC zum Radverkehr in Sachsen: https://sn.adfc-clouds.de/index.php/s/RsWwCrcxomKZtAx

ADFC Sachsen zur Veröffentlichung der bundesweiten Radreiseanalyse

Nach dem schwierigen Reisejahr 2020 erlebt seit letztem Sommer auch der Radtourismus wieder einen Aufschwung. Sachsen jedoch gerät gegenüber anderen touristischen Regionen immer weiter ins Hintertreffen. Während Bayern von 18,7% der Radreisenden als beliebtestes Bundesland für den Radurlaub genannt wird und Niedersachsen von 10,5%, nennen lediglich 1,2% Sachsen als beliebtestes Radreiseregion. Dies zeigt die Radreiseanalyse des ADFC, die am heutigen Mittwoch in Berlin veröffentlicht wird.

"Der Radtourismus hat sich als krisensichere Form des Reisens herausgestellt. Der Trend zum Aktivurlaub per Rad hält an! Während andere wichtige Zielgruppen wie Städte- oder Kulturreisende während Corona Sachsen ferngeblieben sind, haben Regionen mit guten Radwegen kaum Einschnitte gespürt. Im Gegenteil: Radtourismus ist ein wachsender Markt. Entsprechend mitgewachsen ist auch der Wettbewerb touristischer Regionen um Radtouristen. Die sächsische Landespolitik hat hier bisher jedoch kaum etwas unternommen, den Radtourismus regelrecht vernachlässigt." sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

Die Lücken und Mängel des sächsischen Radwegenetzes machten sich auch im Radtourismus bemerkbar. "Sachsen hat wunderbare Landschaften und tolle touristische Highlights anzubieten." ist Krause überzeugt. "Doch im Gegensatz zu Wäldern, Schlössern und Kultur existiert ein Großteil des Radwegenetzes nur auf dem Papier. Um das wirtschaftliche Potential des Radtourismus hier nutzen zu können, braucht Sachsen ein Radwegenetz aus einem Guss." fordert der ADFC-Geschäftsführer.

Selbst der Elberadweg, über lange Jahre beliebtester Radfernweg in Deutschland, bekommt zunehmend Konkurrenz. Nannte 2013 noch jeder sechste Radreisende den Elberadweg als beliebtesten Radfernweg, so sank der Wert in der aktuellen Befragung auf 6,7%. Andere Radfernwege in Sachsen, wie der Mulderadweg oder der Oder-Neiße-Radweg schafften es gar nicht erst unter die Top 10.

Die Radreiseanalyse bestätigt: Dort, wo die Qualität der Radwege stimmt, wird mehr Rad gefahren. 70% der Radreisenden wählten ihr Ziel im letzten Jahr nach der Qualität der Radwege aus, zudem legen 66% großen Wert auf Verkehrssicherheit. Das spiegelt zum einen das Alter der Reisenden (22% sind 65 Jahre und älter, Durchschnittsalter knapp 53 Jahre) und zum anderen die vermehrte Nutzung des E-Bikes im Urlaub wider.

Der ADFC fordert daher die Landesregierung dazu auf, endlich Tempo zu machen beim Ausbau des sächsischen Radwegenetzes. Während zum Beispiel Brandenburg bereits über eine radtouristische Konzeption verfüge, fehlt in Sachsen die Koordination radtouristischer Produkte und Aktivitäten.  "Damit der Freistaat nicht den Anschluss verliert, müssen wir schnell übreall dort nachbessern, wo noch Mängel im Radwegenetz bestehen. Wir dürfen uns auf dem Erreichten nicht ausruhen. Sonst wird es nichts mit dem Fahrradland Sachsen." so Krause.


Hintergrund

Mit der Radreiseanalyse erhebt der ADFC seit 1999 Zahlen und Fakten zum Radtourismus in Deutschland. Immer mehr Menschen radeln in ihrer Freizeit. 42 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben demnach im Jahr 2021 mindestens einen Tagesausflug mit dem Fahrrad unternommen. Das sind elf Millionen mehr als im Vorjahr. Zudem haben sich 24 Prozent der radfahrenden Bevölkerung im vergangenen Jahr ein neues Fahrrad gekauft, wobei knapp die Hälfte der Neuanschaffungen Elektrofahrräder sind.

Doch mit der Zahl der Radreisenden steigen auch die Ansprüche an die Qualität der befahrenen Wege: Bei der Planung von Tagesausflügen steht der Radreiseanalyse zufolge die Qualität der Infrastruktur im Mittelpunkt. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass eine gute Befahrbarkeit der Wege für sie entscheidend ist bei der Wahl einer Route, 66 Prozent legen zudem Wert auf gute Verkehrssicherheit. Im Vergleich dazu sind Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke (57 Prozent) und Einkehrmöglichkeiten (40 Prozent) zwar ebenfalls wichtig, aber nicht so entscheidend wie die Wegequalität.

Neben den Planungsaspekten erhebt die Radreiseanalyse auch die Ziele von Radreisenden. Nach Regionen aufgeschlüsselt, zieht besonders das Emsland/Osnabrücker Land Radlerinnen und Radler an, es folgen die Mecklenburgische Ostseeküste sowie die Region Bodensee. Die am meisten befahrenen Radfernwege sind der Weser-Radweg, der Elberadweg und der MainRadweg. Geht man nach Bundesländern, so ist Bayern mit 18,7% der Nennungen das beliebteste Bundesland.

Die Beliebtheit von Sachsen als Radreiseland nimmt den Daten der Radreiseanalyse zufolge hingegen seit Jahren ab. Nannten noch 10,2% der Befragten der Radreiseanalyse Sachsen als ihr beliebtestes Bundesland zum Radfahren in der Freizeit, so ist dieser Wert nun auf 1,2% zusammengeschrumpft. Zur Radreiseanalyse 2021 nannten noch 2,9% der Befragten Sachsen als ihr beliebtestes Land für Radtour oder Radurlaub.

Alle Ergebnisse der Radreiseanalyse finden Sie im Webdossier auf www.adfc.de/artikel/radreiseanalyse.

Der ADFC Zittau startet durch mit einem neuen Sprecherteam. Die Mitglieder der Ortsgruppe wählten gestern Dirk Spitzner und Matthias Böhm zu ihren neuen Sprechern. 

Die Ortsgruppe des ADFC in Zittau ist mit 47 MItgliedern die kleinste der neun Ortsgruppen des ADFC in Sachsen. Sie ist neben Zittau auch zuständig für das gesamte Dreiländereck sowie die Gemeinden Seifhennersdorf, Oderwitz und Mittelherwigsdorf.

Zu tun gibt es in Zittau einiges: Im Fahrradklima-Test des ADFC erreichte Zittau im Herbst 2020 nur eine magere Durchschnittsnote von 4,1. Neben gemeinsamen Radtouren und der möglichen Anschaffung eines Lastenrads sind die Verkehrssicherheit und die Radwegesituation in Zittau und Umgebung das bestimmende Thema für die Ortsgruppe. "71% der Zittauer fühlen sich beim Radfahren gefährdet. Das ist ein Punkt, wo wir ansetzen müssen. Die Infrastruktur und das Miteinander müssen so beschaffen sein, dass Radfahren einfach mehr Spaß macht" sagt Dirk Spitzner, Sprecher des ADFC Zittau. So sind die vielen Einbahnstraßen ein Hindernis für Zittaus Radfahrer und für den ADFC vor Ort schon länger ein Dorn im Auge.

Neben der verkehrspolitischen Arbeit will die ADFC-Ortsgruppe vor allem stärker in die Öffentlichkeit treten: Mit Aktionen und Protest für direktere Radwegeverbindungen und eine stärkere Berücksichtigung des Fahrrads in der städtischen Verkehrspolitik will der Verein auf die Möglichkeiten aufmerksam machen, die das Rad bietet, wenn man ihm im Straßenraum ein bisschen mehr Platz gibt. Damit die Stimme der Radfahrer noch besser zu hören ist, freut sich der ADFC über neue Mitstreiter.

"Je mehr Menschen sich in Zittau im ADFC engagieren, desto wahrscheinlicher wird es, dass wir echte Verbesserungen erreichen können" sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des sächsischen ADFC. In der großen Lücke zwischen den Versprechungen der Politik und den Gefährdungen und Unzulänglichkeiten für Radfahrer in der Realität sieht Krause auch den Grund, warum immer mehr Leute den ADFC als starke Stimme für das Fahrrad unterstützen. Mit dem Motto "Mehr Platz Fürs Rad" formulierte der ADFC im letzten Jahr das Ziel einer gerechteren und realistischeren Verkehrsplanung, die sich vor allem an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Auch wenn die Corona-Pandemie der ehrenamtlichen Arbeit im ADFC immer wieder gewisse Grenzen setzt, startet die Ortsgruppe jetzt voll durch: Die Sprecherwahl fand in Form einer Videokonferenz statt.

 

Über den ADFC

Über 8.500 Mitglieder hat der ADFC in Sachsen. Im letzten Jahr organisierte der ADFC sachsenweit über 20 Rad-Demonstrationen und etwa 150 Radtouren mit über 4000 Teilnehmern. Außerdem berät der Fahrradclub zu technischen Fragen rund ums Fahrrad und setzt sich vor Ort für eine fahrradfreundliche Verkehrsplanung ein. Viele Ortsgruppen bieten auch Serviceleistungen für ihe Mitglieder an. Etwa die sehr beliebte Fahrradcodierung, durch die Langfinger vom Rad-Diebstahl abgehalten werden sollen. ADFC-Mitglieder profitieren außerdem von der ADFC-Pannenhilfe, die im Fall einer Havarie Rad und Fahrer unter die Arme greift und, sofern notwendig, bis zur nächsten Fahrradwerkstatt bringt.

Auch bundesweit setzt sich der ADFC für die Verkehrswende ein. Bundesweit ist der Fahrradclub mit mehr als 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch tritt der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene aktiv für die konsequente Förderung des Radverkehrs ein.

 

Hintergrundinformationen

- ADFC-Fahrradklima-Test: www.adfc-sachsen.de/fahrradklima

Der ADFC Radebeul startet durch mit einem neuen Sprecherteam. Die Mitglieder der Ortsgruppe wählten Thomas Weist, Silke Gauthier, Christian Wunderlich, Jens Dreger sowie Rainer Zeimetz ins Sprecherteam. Thomas Weist bleibt Sprecher der Ortsgruppe. 

Die Ortsgruppe des ADFC in Radebeul ist mit 238 MItgliedern die viertgrößte der neun Ortsgruppen des ADFC in Sachsen. Sie ist neben Radebeul auch zuständig für Coswig, Weinböhla und Moritzburg. In den letzten zwei Jahren sind 40 neue Mitglieder hinzugekommen. "Das zeigt auch den Bedeutungszuwachs, den das Radfahren in den letzten Jahren erhalten hat." sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

Zu tun gibt es in Radebeul einiges: Im Fahrradklima-Test des ADFC erreichte Radebeul im Herbst 2020 nur eine magere Note 4. Und so sind nicht nur die Mitglieder des ADFC, sondern auch die Stadtverwaltung nicht nur an vielen kleinen Baustellen tätig, sondern auch auf der Suche nach dem großen Wurf. Seit einiger Zeit arbeitet Radebeul an einem Radverkehrskonzept, zu dem der ADFC im Gespräch mit dem Rathaus ist. Ein weiteres Thema ist die Radschnellwegverbindung, die der Freistaat von Dresden aus in westlicher Richtung bis nach Coswig bauen will. Außerdem sind auch sichere Fahrradabstellmöglichkeiten an Bahnhöfen ein Thema für den ADFC. Nachdem der Landesverband des Fahrradclubs im Sommer 2020 eine Studie zum Fahrradparken veröffentlicht hatte, stellte der Freistaat Geld für Fahrradboxen und Radparkhäuser zur Verfügung. Und mit einer besseren Verknüpfung von Rad und Bahn hofft der ADFC, dass es für Pendler nach Dresden noch attraktiver wird, vom Auto umzusteigen und die eine oder andere Stunde im Autostau einzusparen.

Neben der verkehrspolitischen Arbeit hat die ADFC-Ortsgruppe weitere Themen im Blick: Über das Portal "Frieda und Friedrich" stellt der ADFC kostenlos Lastenräder zur Verfügung, zwei davon stehen in Radebeul. Auch der Elberadweg als das radtouristische Aushängeschild in der Region wird die Ortsgruppe in Zukunft sicher beschäftigen.

"Der Zuwachs an Mitgliedern in Radebeul zeigt einmal mehr: Radfahren ist mehr als ein kurzer Trend. Und wer sichere Radwege will, engagiert sich im ADFC. Es ist super, dass sich in Radebeul eine Gruppe gefunden hat, die hier etwas voranbringen möchte. Wir freuen uns aber natürlich über jeden, der sich mit Ideen, Zeit und Engagement einbringt." sagt Konrad Krause. In der großen Lücke zwischen den Versprechungen der Politik und den Gefährdungen und Unzulänglichkeiten für Radfahrer in der Realität sieht Krause auch den Grund, warum immer mehr Leute den ADFC als starke Stimme für das Fahrrad unterstützen. Mit dem Motto "Mehr Platz Fürs Rad" formulierte der ADFC im letzten Jahr das Ziel einer gerechteren und realistischeren Verkehrsplanung, die sich vor allem an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Auch wenn die Corona-Pandemie der ehrenamtlichen Arbeit im ADFC immer wieder gewisse Grenzen setzt, startet die Ortsgruppe jetzt voll durch: Die Sprecherwahl und erste Treffen fanden als Videokonferenz statt.

 

Über den ADFC

In den neun sächsischen Ortsgruppen des ADFC engagieren sich etwa 300 Menschen regelmäßig in ihrer Freizeit. Im letzten Jahr organisierte der ADFC sachsenweit über 20 Rad-Demonstrationen und etwa 150 Radtouren mit über 4000 Teilnehmern. Außerdem berät der Fahrradclub zu technischen Fragen rund ums Fahrrad und setzt sich vor Ort für eine fahrradfreundliche Verkehrsplanung ein. Viele Ortsgruppen bieten auch Serviceleistungen für ihe Mitglieder an. Etwa die sehr beliebte Fahrradcodierung, durch die Langfinger vom Rad-Diebstahl abgehalten werden sollen. ADFC-Mitglieder profitieren außerdem von der ADFC-Pannenhilfe, die im Fall einer Havarie Rad und Fahrer unter die Arme greift und, sofern notwendig, bis zur nächsten Fahrradwerkstatt bringt.

Auch bundesweit setzt sich der ADFC für die Verkehrswende ein. Bundesweit ist der Fahrradclub mit mehr als 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch tritt der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene aktiv für die konsequente Förderung des Radverkehrs ein.

 

Hintergrundinformationen

- ADFC-Fahrradklima-Test: www.adfc-sachsen.de/fahrradklima
- Bike+Ride-Studie des ADFC Sachsen: www.adfc-sachsen.de/768

Der Sächsische Landtag hat heute beschlossen, dass alle LKW im Fuhrpark des Freistaats Sachsen mit Abbiegeassistenten nachgerüstet werden sollen. Außerdem beschlossen die Abgeordneten, bei der Beschaffung neuer LKW die Ausstattung mit Abbiegeassistenten verbindlich vorzusehen.

Neben der seit April 2020 in der StVO verankerten Schrittgeschwindigkeit beim Abbiegen ist die Nachrüstung mit Abbiegeassistenten ein weiterer wichtiger Schritt, um Unfälle zwischen LKW und Radfahrenden zu vermeiden. Allein 2020 wurden in Sachsen acht Radfahrende und Fußgänger bei Unfällen, bei denen der LKW-Fahrer die Hauptschuld trug, getötet. 61 Radfahrende und Fußgänger wurden verletzt. Ein Teil der Unfälle hätte sich mit Abbiegeassistenten verhindern lassen können.

"Mit dem Beschluss zur Nachrüstung eigener Lkw handelt der Freistaat Sachsen als Vorbild." sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. "Mit der Umrüstung der kompletten LKW-Flotte des Freistaats löst die Kenia-Koalition ein wichtiges Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ein. Das ist ein guter Schritt!"

Aber nicht nur die Fahrzeuge macht der ADFC als Ursache für schwere Unfälle zwischen LKW und Radfahrern aus. "An vielen Stellen sind gefährliche geschaltete Ampelschaltungen und unübersichtlich gestaltete Kreuzungen ein echtes Problem" weiß Krause zu berichten. Es müsse daher immer im Blick bleiben, den Schwerlastverkehr innerorts zu reduzieren und von Radrouten wegzuführen. 

"Es geht dabei natürlich nicht nur um die Abbiegeproblematik. Mehr Verkehrssicherheit erreichen wir in der Fläche nur, wenn es für die Akteure vor Ort auch leichter wird, Tempo 30 anzuordnen und wenn endlich klare Anreize für sichere Kreuzungen gesetzt werden" sagt Krause. Sachsen könne hier mit einer entsprechenden Förderung durchaus steuern. Leider setze das Verkehrsministerium in diese Richtung bisher keine Impulse. Beispielsweise stellt sich Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig im Moment quer, wenn es darum geht, mit Tempo 30 an stark befahrenen Ortsdurchfahrten für mehr Sicherheit zu sorgen.

Hintergrund

Der Anteil von Unfällen zwischen LKW und Radfahrenden ist verglichen mit dem gesamten Unfallgeschehen überschaubar. Die Unfallschwere bei solchen Zusammenstößen ist jedoch überdurchschnittlich. Zwischen 20 und 40 Radfahrerinnen und Radfahrer pro Jahr werden durch rechtsabbiegende LKW getötet, etwa 1.500 teils schwer verletzt. Ein typisches Muster bei Unfällen zwischen LKW und Fahrrädern: Rechtsabbiegende Lkw-Fahrer rechnen nicht mit Radfahrenden, die auf dem Radweg rechts am LKW vorbeifahren. Um die unübersichtliche Situation für den Fahrer zu vereinfachen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen, gibt es am Markt seit einigen Jahren Assistenzsysteme für LKW.

2018 startetet des Bundesverkehrsministerium nach einer Serie tödlicher Verkehrsunfälle mit LKW auf Druck des ADFC die "Aktion Abbiegeassistent". Ein Förderprogramm zur Nachrüstung von Lkw wurde aufgelegt.

Ab Juli 2022 sind in der EU für neu zugelassene LKW -Fahrzeugtypen und ab Juli 2024 für alle neu verkauften LKW  Abbiegeassistenten verpflichtend. Doch immer mehr Unternehmen wollen bis dahin nicht mehr warten. Auch die Dresdner Feuerwehr, der ASR Chemnitz sowie die Stadtreinigung Leipzig rüsten schon vorher ihre Fahrzeuge mit Abbiegeassistenten nach. Dennoch ist von den aktuell deutschlandweit zugelassenen 840.000 LKW und Bussen über 3,5 Tonnen nur ein sehr geringer Anteil mit Abbiegeassistenten ausgestattet. 

Bis die letzten Fahrzeuge ohne Assistent ausgemustert sind, werden allerdings noch viele Jahre vergehen. Besonders bei kommunalen Fahrzeugen wie der Müllentsorgung oder der Straßenreinigung, die nahezu ihre komplette Nutzungsdauer im Stadtverkehr unterwegs und viele Jahre lang im Einsatz sind, sieht es der ADFC problematisch. Um einen größeren Nutzen für die Verkehrssicherheit zu erzielen, fordert der Fahrradclub neben der bestehenden Pflicht für Neufahrzeuge ab 2024 auch eine Nachrüstpflicht für Fahrzeuge aus dem Bestand.

Kontakt: Konrad Krause, Tel. 0176 - 317 318 08

Den Antragstext finden Sie hier: https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=8935&dok_art=Drs&leg_per=7&pos_dok=0&dok_id=undefined

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