Immer mehr Menschen nutzen das Rad, in der Freizeit, zum Einkaufen und auf dem Weg zur Arbeit. Immer mehr Pendler kombinieren ihre Wege mit Bahn und Fahrrad. Dafür braucht es sichere Abstellanlagen an den Bahnstationen, denn der Fahrraddiebstahl ist ein für viele Pendler ein Hemmnis, das Fahrrad in ihre Wege mit einzubauen. Viele Bundesländern haben deshalb Programme zum Bau von Fahrradstationen aufgelegt, an denen Pendler gegen eine geringe Gebühr ihre Räder vor Diebstahl und Wetter geschützt abstellen können.
Auch die 2014 vom sächsischen Kabinett verabschiedete Radverkehrskonzeption sieht Fördermöglichkeiten für den Bau von Fahrradstationen vor. Laut Konzeption gibt es zwei Wege, auf denen der Freistaat den Bau von Radstationen fördert. Einerseits aus Mitteln des EFRE und andererseits aus der ÖPNV-Förderung.
Nun ist eine Radverkehrskonzeption lediglich eine Absichtserklärung und ihr Gebrauchswert sinkt je weniger sich der zuständige Minister an sie gebunden fühlt. Ganz genau so scheint es aber im Falle der Förderung von Fahrradstationen in Sachsen zu sein.
Wie der ADFC herausfand, plant das sächsische Verkehrsministerium, die Radverkehrsmittel aus dem EFRE komplett für den Bau von Radwegen an Staatsstraßen zu verwenden. Unstrittig ist, dass in diesem Bereich bisher zu wenig passiert ist und ein großer Nachholbedarf besteht. Eine Anfrage der Grünen im Sächsischen Landtag ergab nun, dass auch die zweite Quelle für Fördermittel, die ÖPNV-Förderung, versiegt ist. In der Anfrage antwortet das SMWA:
Der Freistaat fördert keine Fahrradstationen im Rahmen der ÖPNV-Förderung.
Antwort auf die Kleine Anfrage, Drs. 6/2759, Fraktion Bündnis 90/Grüne
Damit sind Kommunen, Verkehrsverbünde und Landkreise auf eigene Mittel angewiesen, wenn sie Radstationen errichten wollen. Von einer aktiven Rolle des Freistaats kann kaum die Rede sein. Das Ziel, mittelfristig in ganz Sachsen jeden bedeutenden Umsteigepunkt mitgenügend wettergeschützten und diebstahlsicheren Fahrradabstellmöglichkeiten auszustatten, ist in weite Ferne gerückt.
Radstationen in Nordrhein-Westfalen
Praxisbeispiele für Fahrradstationen auf der Seite des Nationalen Radverkehrsplans
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Mitglieder des ADFC genießen ab dem 1. Januar 2016 einen Pannenschutz beim Radfahren. Das hat am Wochenende die in Dresden tagende 36. Bundeshauptversammlung des ADFC (BHV) beschlossen.
"Radfahren wird damit komfortabler und sorgloser" sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des sächsischen Landesverbands des ADFC. "Was für Autofahrer schon längst selbstverständlich ist, war auch ein bei uns immer wieder angefragtes Angebot. Die Mitgliedschaft im ADFC wird dadurch noch attraktiver." In der ADFC-Mitgliedschaft ist nun ein deutschlandweiter Basisschutz enthalten, ein für Europa geltendes Erweiterungspaket können Mitglieder außerdem hinzubuchen.
Darüber hinaus debattierten die 140 aus allen Teilen Deutschlands angereisten Delegierten unter anderem ein neues Leitbild für den Verband, den Haushalt des ADFC sowie die Qualitätssicherung von ADFC-Radtouren.
Bereits am Freitag lud der europaweit größte Fahrradverband zum Symposium "Radfahren für alle - auch für Kinder?" ins Dresdner Verkehrsmuseum, wo deutschlandweit führende Planer, Psychologen und Verwaltungsleute über den aktuellen Stand und Perspektiven von radfahrenden Kindern im Verkehr sprachen. Auch der sächsiche Verkehrsminister Martin Dulig stattete dem ADFC einen Besuch ab und berichtete von den Bestrebungen seines Hauses, den Radverkehr auch in Sachsen voran zu bringen (siehe hierzu auch die Pressemitteilung zum Symposium).
Die Präsentationen zum Symposium werden in Kürze auf www.adfc.de veröffentlicht.
Mehr Informationen zur ADFC-Pannenhilfe
Fotos von Symposium und BHV 2015
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In den letzten Wochen und Monaten sind zahlreiche Vertriebene, insbesondere aus Syrien, nach Deutschland geflohen um Schutz vor Verfolgung und Krieg zu suchen. Neben Fragen der Versorgung und der Organisation eines Schlafplatzes ist auch die Mobilität der Geflüchteten eine Herausforderung, der sich landesweit verschiedene Initiativen stellen. Gerade für Asylbewerber ist das Fahrrad ein optimales Verkehrsmittel: Schneller als zu Fuß und preiswerter als der ÖPNV erweitert das Rad den Aktionsradius und ermöglicht so ein Mindestmaß an Selbständigkeit.
Auch im ADFC engagieren sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich, um hier angekommenen Vertriebenen preisgünstige Mobilitätsmöglichkeiten zu ermöglichen. Freilich sind nicht alle deutschen Verkehrsregeln die selben, wie beispielsweise in Syrien. Der Münchner Kreisverband des ADFC hat deshalb nun in mehreren Sprachen ein Faltblatt zu Verkehrsregeln für Radfahrer herausgegeben und als pdf-Download zur Verfügung gestellt.
Verkehrsregeln mehrsprachig auf den Webseiten des ADFC München
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Nicht nur in Nordrhein-Westfalen gehen die Planungen für Radschnellwege voran. Nachdem bereits im letzten Jahr mit der Nordbahntrasse (das Reflektor Magazin berichtete ausführlich) ein ambitionierter Radschnellweg quer durch Wuppertal eröffnet wurde und mit dem Radschnellweg 1 ein weiteres Projekt in NRW gerade realisiert wird, präsentierte der Berliner Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) nun ein Konzept für ein Netz von Radschnellwegen in Berlin.
Die Schnellverbindung zwischen Potsdamer Platz und dem Südwesten der Stadt sieht auf der ehemaligen Stammbahn einen kreuzungsfreien Radweg vor. Heilmann verspricht sich davon, dass man von Berlin-Zehlendorf aus schneller in die Innenstadt kommt als bisher mit dem Auto.
Eine Besondersheit dieses Projektes besteht darin, dass der Schnellweg über Einnahmen aus Werbetafeln großer Werbeanbieter an der Route finanziert werden soll. Auch die Kosten für Reinigung und Schneeberäumung im Winter sollen auf diese Weise gedeckt werden. Für das latent klamme Berlin ist dieser Teil des Konzepts ein entscheidender Schritt zur Realisierung des Radschnellwegs. Bereits 2020 könnte der erste Abschnitt zwischen Innenstadt und Lichterfelde West eröffnet werden.
Auch der ADFC Sachsen hält in Dresden und Leipzig verschiedene Radschnellwegverbindungen für sinnvoll. In Dresden insbesondere in der Nord-Süd-Relation und parallel zur Elbe, in Leipzig einerseits zwischen dem "Neuseenland" im Süden der Stadt und Richtung Schkeuditz/Halle. Bisher stehen im Haushalt des Freistaats zur Finanzierung derart ambitionierter Projekte allerdings nicht ausreichend Mittel zur Verfügung.
Berliner Zeitung: Radler-Autobahn von Zehlendorf bis zum Gleisdreieck
Informationen zu Radschnellwegen auf www.adfc.de
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Radfahren hält gesund, macht gute Laune und den Kopf frei. Das ist inzwischen weithin bekannt und steht fast täglich in der Zeitung. Was nicht alle wissen: Die Effekte des Radfahrens auf die Gesundheitsind von volkswirtschaftlicher Tragweite und sehr gut erforscht.
Allein 23 Studien gibt es aus den letzten Jahren, die untersucht haben, wie sich die Wahl des Verkehrsmittls Fahrrad auf die Zahl der Fehltage auf Arbeit auswirkt. Radfahrer sind im Durchschnitt 25% weniger krank als die Gesamtheit der Arbeitnehmer. Jeder einzelne Fahrradpenlder spart seinem Arbeitgeber pro Jahr etwa einen Manntag. Das kommt verständlicherweise nicht nur den Krankenkassen zugute, sondern auch der Wirtschaft und - nicht zu vergessen - den Menschen, die regelmäßig ihre Wege mit dem Rad zurücklegen und damit etwas für sich tun.
In einer Broschüre hat das Land Baden-Württemberg nun alle guten Argumente für Arbeitgeber zusammengefasst, das Radfahren auf dem Weg zur Arbeit zu fördern. Etwa durch überdachte Abstellmöglichkeiten und Duschmöglichkeiten für die Angestellten.
Die komplette Broschüre gibt es auf www.fahrradland-bw.de
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Nur jeder fünfte Schüler in Deutschland fährt mit dem Rad zur Schule. Das ist erschreckend wenig, findet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Kinder, die sich an der frischen Luft bewegen, sind ausgeglichener und können sich besser konzentrieren. Außerdem stärkt es das Selbstbewusstsein, wenn Kinder sich ausprobieren können – anstatt passiv transportiert zu werden. Der ADFC gibt Eltern Tipps, wie sie den Weg zur Grundschule sicher und aktiv gestalten können.
ADFC-Verkehrsreferent Wilhelm Hörmann sagt: „Fahrradfahren ist für Kinder eigentlich etwas Selbstverständliches, die meisten können es zum Schulstart schon – und fahren in der Freizeit gerne und viel Rad. Nur wenn die Schule beginnt, gibt es häufig einen Einbruch. Zur Schule werden Kinder immer häufiger im Auto chauffiert. Das hat schwerwiegende Folgen: An den Schulen gibt es Sicherheitsprobleme durch Autokolonnen. Und immer mehr Kinder haben Probleme mit der Koordination, viele werden übergewichtig. Fehlende Bewegung macht sie auch geistig träge.“
Keine Panik
Viele Eltern denken, dass Kinder im Auto am sichersten sind. Das stimmt nicht. Auch wenn es hart klingt: Es sterben mehr Kinder in den Autos ihrer Eltern als auf dem Fahrrad.
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