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Seit 2008 fordern Bürger in Radeberg, Liegau und Langebrück einen Radweg an der Staatsstraße 180, die die drei Orte verbindet. Doch trotz viel Fürsprache, Petitionen und Konzepten ist auch 13 Jahre später von der wichtigen Verbindung noch nichts zu sehen. Deshalb laden Radbegeisterte aus den drei Orten am 10. September zu einer Fahrraddemo entlang der S 180 ein.

Nun schaltet sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Sachsen (ADFC) in die Diskussion ein. Denn immer mehr Menschen möchten ihre Wege mit dem Rad zurücklegen, doch Sachsen kommt mit dem Bau von Radwegen nicht hinterher.

"Schon seit über zehn Jahren warten die Leute auf eine sichere Verbindung zwischen Radeberg, Langebrück und Dresden-Klotzsche. Hier muss endlich etwas passieren, immerhin ist die Strecke für viele Pendler nach Dresden wichtig und für viele Kinder der Weg zur Schule." sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

"Wir haben den Eindruck, dass die sächsische Staatsregierung aus Liebe zur schwarzen Null den Bau sicherer Wege bewusst bremst. Das muss sich ändern. Sicherheit für Radfahrende muss endlich einen höheren Stellenwert bekommen." sagt Krause. Seit Jahren fehlten beim Land Planer zum Ausbau des Radwegenetzes, doch die Regierung Kretschmer steuere nicht nach.

"Die Menschen haben ein Recht, auf ihren Wegen unversehrt anzukommen. An der S 180 muss es endlich voran gehen." betont Krause. Bis der Radweg fertig gestellt ist, könne das Verkehrsministerium die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h absenken. Denn der wachsende Autoverkehr sei auf der schmalen Straße eine unmittelbare Gefahr für schwächere Verkehrsteilnehmer. "Auf allen Überland-Abschnitten zwischen Radeberg und Dresden-Klotzsche wäre das zumindest ein Schritt in die richtige Richtung." ist sich der ADFC-Geschäftsführer sicher. Beim Kampf für den Radweg wird der ADFC die Anwohner auch in Zukunft unterstützen.

 

Hintergrund

Seit vielen Jahren kämpfen die Bürger von Langebrück, Liegau und Radeberg dafür, dass sie ans Radwegenetz angebunden werden und sichere Wege zwischen den Orten entstehen. Doch der Radwegebau in Sachsen hat sich in den letzten Jahren stark verlangsamt und droht nun komplett zum Stillstand zu kommen. Während der Freistaat 2019 immerhin knapp 11 km Radwege an Staats- und Bundesstraßen fertigstellte, sank der Wert 2020 auf 6,5 km ab. Auch dieses Jahr wird von den bis 2025 geplanten 500 km Radwegen an Staats- und Bundesstraßen kaum etwas realisiert werden.

Hauptgrund dafür ist eine Sparpolitik von Sachsens Regierung, die dazu führt, dass die Personaldecke in Planungs- und Genehmigungsbehörden extrem angespannt ist. 25 neue Radwege-Planer forderte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) ab 2022, Sachsens Finanzminister blockierte diese zusätzlichen Stellen. Angesichts dieser Situation erwartet der ADFC Sachsen, dass der Freistaat Sachsen auch in den nächsten Jahren nur vereinzelte Radwegprojekte fertigstellen wird.

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