Am 7. März gründete sich in Bautzen die Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs. In Anwesenheit von Staatssekretär Stefan Brangs gaben sich die Vertreterinnen und Vertreter der Gründungsstädte Bautzen, Borna, Meißen, Niesky, Pirna, Radeberg, Radebeul und Zittau eine Satzung und wählten einen Vorstand.
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ist der Bautzner Bürgermeister Alexander Ahrens, seine Stellvertreterinnen sind die Bornaer Oberbürgermeisterin Simone Luedtke sowie die Oberbürgermeisterin von Niesky, Beate Hoffmann.
Zum Aufbau einer Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft hat der Sächsische Landtag für die Jahre 2019 und 2020 Mittel bereitgestellt. Damit erhält das Bestreben der sächsischen Kommunen zu Vernetzung und Wissensaustausch im Rad- und Fußverkehr auch die nötige Unterstützung seitens des Freistaats. Weitere sächsische Städte bereiten Beschlüsse zur Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft vor.
Hintergrund
Seit etwa zehn Jahren erleben Rad- und Fußverkehr in Deutschland eine Renaissance. Mit dem Aufkommen von Kinderfahrradanhängern, Lastenrädern, großen kommerziellen Leihfahrradsystemen sowie insbesondere elektrisch unterstützten Fahrrädern ist im letzten Jahrzehnt sowohl eine Vervielfachung der Fahrradnutzung als auch der Nutzertypen eingetreten, die – etwa im Bereich der Luftreinhaltung und der Eindämmung des Verkehrslärms – gute Ansätze zur Lösung aktueller Herausforderungen des Stadtverkehrs bieten.
Außerdem entwickeln immer mehr Kommunen Strategien und Konzepte für mehr Fußverkehr. Zum einen weil der ÖPNV auf gute fußläufige Erreichbarkeit angewiesen ist. Zum anderen weil in der kommunalen Verkehrspolitik auch der Fokus auf Kinder-, Familien- und Seniorenfreundlichkeit verstärkt Einzug hält. Im gleichen Maße nehmen die Wünsche und Forderungen der Bevölkerung nach sicheren Schulwegen, mehr Querungsmöglichkeiten, Verkehrsberuhigung, attraktiven öffentlichen Plätzen und Flaniermeilen oder angenehmen Achsen bzw. Spazierrouten zu.
Mehr Fuß- und Radverkehr ist jedoch nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes oder der Verkehrssicherheit von öffentlichem Interesse. Auf kommunaler aber auch gesamtgesellschaftlicher Ebene zeigt die Förderung des Rad- und Fußverkehrs zahlreiche positive Wirkungen. Zum Beispiel können somit Verkehrsflächen effizienter genutzt und damit Kosten für Verkehrsplanung- und -organisation gespart werden.
Zudem wirkt sich mehr Fuß- und Radverkehr unmittelbar positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung aus und stärkt die zwischenmenschliche Kommunikation vor Ort. Kinder und ältere Menschen erreichen besser ihre Ziele, d.h. sie können sich selbstbestimmter bewegen. Alles in allem geht es um die Frage nach einer lebenswerten Kommune. Und diese Frage ist drängender denn je.
Parallel zu diesen Entwicklungen müssen sich die Städte, Gemeinden und Landkreise ganz konkreten planerischen und technischen Herausforderungen stellen, die der Bau und die Unterhaltung einer bedarfsgerechten, sicheren und attraktiven Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer mit sich bringen.
Um diese Aufgaben aktiv anzugehen, haben sich bereits in acht der 13 Flächenländer Deutschlands Kommunen und Landkreise zu Arbeitsgemeinschaften fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte zusammengeschlossen. Am 7. März sind acht sächsische Städte diesen Beispielen gefolgt und haben in Bautzen die Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs gegründet.
Projektseite der Arbeitsgemeinschaft: www.rad.sn
Kontakt für Anfragen zur Arbeitsgemeinschaft: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Pressemitteilung des SMWA: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/224141