Am Mittwoch verabschiedete das Bundeskabinett den Bundesverkehrswegeplan 2030. Im Plan des Verkehrsministers findet sich nun - entgegen ersten Entwürfen - auch ein Passus zu Radschnellwegen. Ein großer Erfolg, für den der ADFC lange gekämpft hat!
Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC, freut sich über diese Wendung bei der Erarbeitung des Bundesverkehrswegeplans. "Die zentrale Forderung des ADFC an Minister Dobrindt war die Aufnahme von Radschnellwegen in den Bundesverkehrswegeplan. Immer mehr Menschen nutzen auf dem Weg zur Arbeit. Damit sparen sie nicht nur Geld, sondern verbinden auf ideale Weise Fitness und Fortbewegung. Radschnellwege erhöhen die möglichen Distanzen für Wege mit dem Fahrrad noch einmal entscheidend."
An verschiedenen Stellen in Sachsen gibt es bereits Vorplanungen für Radschnellwege. Im Dresdner Raum insbesondere entlang des Elbtals (Pirna - Heidenau - Dresden-Gruna - Dresden-Zentrum - Cossebaude - Coswig – Meißen) und in Nord-Süd-Richtung (Radeberg - Dresden-Klotzsche - Dresden-Neustadt - Dresden-Zentrum – Freital - Malter - Dippoldiswalde). Diese Routen fanden bereits Eingang in den Entwurf für die Fortschreibung des Regionalplans Oberes Elbtal/Osterzgebirge - ein wichtiges und verbindliches Planungsinstrument für die überörtliche Regionalplanung. Im westsächsischen Raum sind für Radschnellwege insbesondere die Verbindungen zwischen Leipzig und Halle (Halle (Zentrum) - Leipzig (Schkeuditz) - Gohlis Süd - Leipzig Zentrum - Südvorstadt - Markkleeberg) sowie zwischen Leipzig und Markkleeberg (Markkleeberg - Connewitz - Elsterbecken - Neue Luppe - Weiße Elster) interssant.
Krause: "Nun ist der Freistaat am Zug. Der sächsische Verkehrsminister Dulig sollte schnellstmöglich die vorhandenen Planungsansätze konsequent weiterentwickeln - auch mit Hilfe der angekündigten Unterstützung des Bundes!"
Radschnellwege werden in den Niederlanden („Snelfietsroutes“) und in Flandern („Fietsostrades“) bereits seit Jahren erfolgreich als Alternative für Pendler, Lastentransporte und Freizeitfahrten genutzt. Kerngedanke solcher überregionalen Radverkehrsverbindungen ist, das komfortable und zügige Fahrradfahren auch über längere Distanzen zu ermöglich. Dafür werden Radschnellwege separat vom Kfz-Verkehr mit einem leichtläufigen Belag, großzügiger Breite und einer weitgehend geraden, kreuzungsfreien Streckenführung ausgestattet. Ziel ist, dass sich die Radstrecke als Alternative zum Autofahren bewähren kann – und dass darauf auch längere Strecken (10 bis 15 km) als sonst üblich (ca. 5km) zurückgelegt werden können.
Das bekannteste Projekt in Deutschland ist der Radschnellweg 1 quer durch das Ruhrgebiet. Aber auch der Freistaat Bayern treibt die Modernisierung seiner Verkehrsinfrastruktur konsequent voran. Dort werden bis 2019 über 200 Millionen in für den Ausbau der Radwege an Staats- und Bundesstraßen investiert und in den Metropolregionen Projekte für Radschnellverbindungen vorangetrieben.