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Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) plant den Ausbau der Bundesstraße B115 zwischen Schöpstal und Niesky. Die Straße ist die zentrale Verbindungsachse zwischen Görlitz und Niesky sowie als direkte Anbindung an die A 4 stark durch Schwerlast- und PKW-Verkehr belastet. Für Radfahrer ist sie daher gefährlich. Schon länger ist daher ein Radweg vorgesehen. Sowohl in der Radverkehrskonzeption 2014 des Freistaates als auch im 2018 erstellten Konzept des Landkreises ist eine Radwegeverbindung explizit erwähnt und mit Umsetzungspriorität A versehen.

„Zwischen Kodersdorf und Kodersdorf-Bahnhof ist ein straßenbegleitender Radweg aus Sicht der Bürger dringend notwendig“, hält auch der Dorfumbauplan der Gemeinde Kodersdorf fest. Viele der Anwohner sind im Gewerbegebiet nahe der Autobahn beschäftigt und würden ihren Arbeitsweg durchaus mit dem Fahrrad zurücklegen, wenn sie sich dabei nicht Gefahren aussetzen müssten. "Zudem wären durch einen Radweg Kinder aus den umliegenden Ortschaften auf ihrem Schulweg nicht mehr ständig auf das Taxi Mama angewiesen." ergänzt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

Obwohl sich die betroffenen Anlieger über den Ausbau der B 115 mit einem straßenbegleitenden Radweg einig sind, lässt das LASuV derzeit noch eine zweite Variante prüfen, die fernab der Bundesstraße verlaufen würde. Diese wäre zwar ruhiger und damit vielleicht touristisch attraktiver, entspricht aber nicht den Alltagsbedürfnissen der Bevölkerung vor Ort. 

"Bei der Landtagswahl haben sich alle etablierten Parteien sowohl die Förderung des Radverkehrs als auch die Stärkung ländlicher Regionen auf die Fahnen geschrieben", sagt Krause. "Jetzt müssen den Worten endlich Taten folgen", ergänzt er auch in Hinblick auf die aktuellen Koalitionsverhandlungen auf Landesebene.

Hintergrund

Nur 28 % der Bundesstraßen in Sachsen verfügen bisher über einen Radweg – Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei knapp 50 %. Bei den Staatsstraßen sieht es noch schlechter aus: Nur 11 % sind mit einem Radweg ausgestattet. „Bei allen Diskussionen um die Verkehrswende dürfen wir die Menschen außerhalb der Großstädte nicht vergessen, die das Fahrrad für ihre alltäglichen Wege nutzen“, erinnert ADFC-Geschäftsführer Krause. Obwohl auch auf dem Land der Großteil der zurückgelegten Wege nicht länger als in den Großstädten ist, wird viel seltener das Rad genommen. Die Gründe: Riskantes Überholen, schlechter Straßenbelag, fehlende Sicherheit. Der ADFC Sachsen fordert deshalb einen forcierten Radwegeausbau entlang von Bundes- und Staatsstraßen. Dieser kann nur gelingen, wenn der Freistaat die nötigen finanziellen Mitteln und genügend qualifiziertes Personal bereitstellt. Immer wieder hat der Fahrradclub angemahnt, dass Sachsen seine Ziele beim Ausbau des Radwegenetzes bis 2025 krachend verfehlen wird, wenn beim Radwegenetz das Ausbautempo so langsam bleibt, wie in den letzten Jahren.

Weitere Informationen

Dorfumbauplan Kodersdorf: https://www.kodersdorf.de/userfiles/file/Aktuelles/Dorfumbauplan_Kodersdorf.pdf
Radverkehrskonzeption des Landkreises Görlitz: https://media.lk-goerlitz.active-city.net/aemter/kreisentwicklung/rvk/RVK_LK_GR_Abschlbr_2018.pdf
Radverkehrskonzeption des Freistaates Sachsen: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/34066

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