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2020 07 23 radweg czMit den Sommerferien ist kürzlich in Sachsen auch die Haupt-Urlaubszeit losgegangen. Coronabedingt planen viele in diesem Jahr ihren Urlaub lieber regional und verzichten auf die Flugreise zu weit entfernten Zielen. Ein großer Trend sind dabei Radtouren - egal ob für einen Tag, das Wochenende oder auch länger. Weil die Nachbarländer Tschechien und Polen für die meisten Sachsen näher liegen als viele Radreiseregionen in Deutschland, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, was es dort bei Touren jenseits der Grenze mit dem Fahrrad zu beachten gibt.

Tschechien
Egal ob Erzgebirgskamm, Felsen und Badeseen im Böhmischen Paradies oder Städtekultur in Ústí oder Liberec: bei unserem Nachbarn im Süden gibt es neben Knödeln und Brauereien so einiges zu entdecken - am besten natürlich per Fahrrad.
Wie fast alle Outdoor-Aktivitäten ist Radfahren als Sport auch in Tschechien sehr beliebt. Entsprechend findet man auch ein weit verzweigtes Radwegenetz und sogar in kleineren Orten gut ausgestattete Fahrradläden. Touristische Radwege sind stets mit gelben Schildern und der zugehörigen bis zu vierstelligen Radwegnummer ausgewiesen. Diese verlaufen meist über ruhigere Nebenstraßen durch's Land. Doch Vorsicht: Teilweise führen die Wege auch über knackige Steigungen oder Wege mit einer zweifelhaften Oberflächenqualität. Die Routenführung sollte man sich deshalb besser vorher einmal z. B. online im Cykloatlas oder auf einer der regionalen Rad- und Wanderkarten des tschechischen Shocart-Verlages anschauen.
Daneben gibt es natürlich auch Fernradwege wie den Elbe- und Moldauradweg oder die Riesengebirgsmagistrale (Krusnohorská Magistralá). Mehr dazu findet man beispielsweise in der Radreise-Wiki.

Verkehrsregeln: Wichtig zu wissen: Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gilt in Tschechien eine Helmpflicht! Rauchen ist auf Zweirädern während der Fahrt ebenso untersagt wie das Halten des Mobiltelefons in der Hand. Das Rechtsfahrgebot gilt wie in Deutschland. Einen festgeschriebenen Mindestüberholabstand gab es bisher nicht, allerdings soll eine Regelung zu 1,5m Abstand bzw. 1m auf Straßen mit Tempo 30 voraussichtlich im Juli 2021 in Kraft treten. Das Nebeneinanderfahren ist grundsätzlich untersagt. Fahrradanhänger dürfen nicht breiter als 90 Zentimeter sein und müssen beim Transport von Kindern mit einer Fahne gekennzeichnet sein.
Auf der Fahrbahn markierte Radfahrstreifen dürfen von anderen Fahrzeugen mitbenutzt werden, wenn die Fahrspur daneben zu schmal ist. Radfahrende dürfen dabei jedoch nicht gefährdet werden. Darüber hinaus gibt es eine Radwegebenutzungspflicht.
Mit D (für "dálnice" = Autobahn) gekennzeichnete Straßen dürfen mit dem Fahrrad nicht befahren werden. Es gibt auch einzelne Schnellstraßenabschnitte, die für Radler gesperrt sind - etwa Nr. 35 zwischen Chrastava und Turnov. Diese erkennt man daran, dass sie auf Karten meist die gleiche Linienart wie Autobahnen haben (Im Online-Kartendienst Mapy.cz z. B. grün). Bezüglich Alkohol im Straßenverkehr ist man in Tschechien konsequenter als in Deutschland: Die 0,0-Promille-Grenze gilt sowohl für Autofahrende als auch für Radfahrende.

Anreise: Bei der Deutschen Bahn gibt es mit dem Sachsen-Böhmen-Ticket einen Sondertarif, der grenzübergreifend z.B. bis nach Harrachov zum Fuß des Riesengebirges reicht. Die Fahrradmitnahme im Zug ist innerhalb Tschechiens fast überall möglich, in Schnellzügen (R...) jedoch reservierungspflichtig. Die tschechische Eisenbahn hat inzwischen auch eine gute deutschsprachige Webseite mit Informationen zur Fahrradmitnahme.
In den Fernverkehrszügen (EC) über Bad Schandau nach Prag ist die Mitnahme nur begrenzt möglich und reservierungspflichtig. Ansonsten gilt im Regionalverkehr auf deutscher Seite beim Durchqueren mehrerer Verkehrsverbünde die DB-Fahrradtageskarte. Verkehrsmittelübergreifende Auskunft zu Tickets und möglicher Fahrradmitnahme gibt in Tschechien die IDOS-Suchmaschine.

Polen(c) Felix BartelOder und Neiße bilden die natürliche Grenze zum östlichen Nachbarn Polen. Mit dem Zug ist man relativ schnell in Wrocław oder weiterführend in Kraków, aber auch direkt hinter der Grenze gibt es Einiges zu sehen. Radfahren ist in Polen als Sport und im Alltag nicht ganz so verbreitet wie in Tschechien oder Deutschland. Entsprechend dünner ist das Netz touristischer Radwege, aber es gibt sie: So zum Beispiel den Radweg ER-4, auf dem man direkt von Görlitz aus Richtung Osten starten kann. Des Weiteren gibt es verschiedene Mountainbike-Routen rund um Szklarska Poręba im Isergebirge. Die touristische Radinfrastruktur in Polen wird derzeit auch sukzessive erfolgreich und schnell ausgebaut.
Wie in Tschechien findet man auch in Polen in den meisten kleineren Orten einen Lebensmittel-/Tante-Emma-Laden (Sklep), um sich unterwegs zu versorgen. Gaststätten sind auch meist sehr preisgünstig.

Spezielle Fahrradkarten (pl.: atlas rowerowy) verschiedener Verlage bietet z. B. die Webseite bik-mapy.pl. Die Wegweisung an der Strecke ist oft eher spärlich bzw. nur regional ausgeprägt.

Verkehrsregeln: Das Nebeneinanderfahren ist nur dann gestattet, wenn dadurch andere Verkehrsteilnehmende nicht behindert werden, andernfalls kostet es 200 Złoty Strafe. Auch in Polen besteht eine Radwegebenutzungspflicht. Radfahrende dürfen zudem den Gehweg mitbenutzen, wenn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der Straße über 50 liegt und der Gehweg mindestens 2 Meter breit ist. Die Promillegrenze von 0,2 gilt für Auto- und Radfahrende gleichermaßen.

Anreise: Entweder man fährt mit den Trilex-Zügen ab Dresden direkt nach Zittau oder Görlitz/Zgorzelec und startet dort an der Grenze seine Tour. Altenativ kann man in Zgorzelec in den polnischen Zug umsteigen und kann so beispielsweise mit dem günstigen Dresden-Wroclaw-Ticket bis Wrocław fahren. Die Fahrradmitnahme ist sowohl bei der deutschen Trilex- als auch bei der polnischen KD-Bahn möglich.

Weiterführende Informationen:

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