Am 13. März wurden dem Petitionsausschuss des Sächsischen Landtages 3.500 Unterschriften für einen straßenbegleitenden Radweg an der S 80 und S 81 überreicht.
Die Petition fordert einen sicheren und baulich getrennten Radweg entlang der Staatsstraßen 80 und 81, wie es auch die Radverkehrskonzeption des Freistaats Sachsen vorsieht. Zurzeit müssen Radfahrende entlang der Staatstraßen 80 und 81 in diesen Abschnitten auf der Fahrbahn fahren. Eine Alternative existiert nicht. Anwohner und Betroffene initiierten die Petition, nachdem der Leiter des Dresdner Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, am 27. November des letzten Jahres auf der S 81 zwischen Auer und Friedewald bei einem Unfall getötet worden war. Mehr als zwei Drittel der Petenten gaben an, von der problematischen Situation an den beiden Staatsstraßen selbst betroffen zu sein.
Der Petitionsausschuss soll sich in den kommenden Monaten damit beschäftigen, wie man dem Anliegen der Petition gerecht werden kann. Der ADFC Sachsen fordert darüber hinaus hier als Sofortmaßnahme eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h. Die Kurvenradien der 2011 neu gebauten Staatsstraße sind sehr großzügig gestaltet und vermitteln ein Maß an Sicherheit, das geradezu eine Einladung zum Fahren mit teils extrem überhöhter Geschwindigkeiten darstellt. Immer wieder kommt es hier zu teils drastischen Unfällen. Wer auf der S 81 mit dem Fahrrad fährt, ist den hohen Geschwindigkeiten und teilweise rücksichtslosen Fahrweisen schutzlos ausgeliefert.
Schon lange beklagen Anwohner und Pendler, die auf der Strecke mit dem Rad zur Arbeit nach Dresden unterwegs sind, die unhaltbare Situation für Radfahrende an der S 81. Neben Berufstätigen, die nach Dresden fahren, sind daher auch Schüler mit dem Rad auf der gefährlichen Straße unterwegs. Trotz der offensichtlichen Gefährdung hat das LASuV auf dem stark befahrenen Abschnitt bisher keine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet.
Die S 81 wird in der Radverkehrskonzeption des Landes Sachsen seit 2014 mit der höchsten Prioritätsstufe A geführt. Das bedeutet, dass der Freistaat im Abschnitt zwischen Weinböhla und Reichenberg dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs sieht. Dennoch hat der Freistaat an überörtlichen Straßen im Landkreis Meißen seit 2014 nicht einen Meter Radweg gebaut. Nach Informationen des ADFC wurde mit der Planung eines durchgehenden Radwegs an der S 81 zwischen Auer und der Stadtgrenze zu Dresden noch nicht einmal begonnen. Ganz im Gegenteil: Der Meißner Niederlassungsleiter Holger Wohsmann erklärte auf einer Pressekonferenz im April 2018, dass der Radwegebau für seine Behörde keine hohe Priorität habe.
Nur 28 % der sächsischen Bundesstraßen verfügen bisher über einen Radweg, während dieser Wert bundesweit bei über 40 % liegt. Bei den sächsischen Staatsstraßen beträgt der Ausstattungsgrad sogar nur 11 %. Die erst 2011 komplett neu gebaute S 81 gehört zu einer der gefährlichsten Staatsstraßen in Sachsen.
Foto: DynaMoToR