Noch diesen Dezember sollen die Bauarbeiten am erstem Premiumradweg der Stadt Chemnitz starten. Nach den aktuellen Planungen können bis Juli 2023 zunächst 4,2 km der geplanten 13 km Strecke gebaut werden.
2018 erwarb die Stadt Chemnitz die ehemalige Eisenbahnstrecke Küchwald-Wüstenbrand und kurbelte so die Planung zur Nutzung als Radweg an. Zur Umsetzung der Planung fehlten der Stadt Chemnitz jedoch zunächst die Mittel. Im Oktober dieses Jahres nahm Baubürgermeister Michael Stötzer dann die Zuwendungsbescheide vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) entgegen: insgesamt beläuft sich die Bauförderung durch Bund und Land auf 8,6 Mio. Euro.
Mit den verfügbaren Mitteln können zunächst zwei der insgesamt 4 Bauabschnitte realisiert werden. Noch diesen Dezember soll der Bau des Abschnittes 3.0 von der Kalkstraße zur Rudolf-Krahl-Straße beginnen. Vor einigen Tagen hat der Chemnitzer Stadtrat außerdem den Bauabschnitt 2.1 beschlossen. Dieser erstreckt sich von der Riedstraße bis über die Kalkstraße. Das Besondere hierbei ist eine markante Brückenkonstruktion, welche dem Radverkehr die nahtlose Überquerung der Kalkstraße ermöglicht. So können Ampeln und unnötige Stops eingespart werden, was die Reisezeit mit dem Rad weiter verkürzt und das Radfahren gegenüber dem Auto noch konkurrenzfähiger macht.
Ein Premiumradweg bietet den Radfahrenden nicht nur viel Komfort, sondern auch Sicherheit. Er verläuft auf getrennten, eigenen Wegen und ist so frei vom Autoverkehr. Mit einer durchschnittlichen Breite von 4 Metern ermöglicht der geplante Chemnitzer Radweg eine Verkehrsführung in beide Richtungen. Ein weiteres Merkmal von Premiumradwegen ist ihre überregionale Verkehrsfunktion für Pendlerinnen und Pendler. So steht der Radweg neben touristischen Verkehren vor allem Pendler zwischen Hohenstein-Ernstthal und Chemnitz zur Verfügung und schafft eine sichere, komfortable Mitte-West Verbindung. Ziel ist eine Entlastung der Pendlerströme mit dem Auto in der morgendlichen Spitzenstunde.
Der ADFC begrüßt den geplanten Radweg und sieht darin auch eine attraktive Möglichkeit, den Anteil des Fahrrads am Pendelverkehr deutlich zu erhöhen.
Angesichts fehlender weiterer Fördermittel und zwei Bauabschnitten, die sich bisher noch in der Planung befinden, wird es wohl noch mehrere Jahre dauern, bis die ersten Radfahrenden den Radweg in voller Länge nutzen können. Ein Teil wird nach Planung im Sommer 2023 befahrbar sein. In welchem Umfang der Premiumradweg Besucher zum Kulturhauptstadtjahr 2025 begrüßen wird, bleibt derzeit also noch offen.