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Der Radwegebau in Sachsen stagniert: Nur 17% der sächsischen Staats- und Bundesstraßen sind bisher mit einem Radweg ausgestattet. Die ambitionierten Radverkehrsziele der Kenia-Koalition und der tatsächliche Ist-Zustand beim Radwegebau klaffen immer weiter auseinander. Dabei könnte der Freistaat Sachsen vor allem durch mehr geschultes Planungspersonal den Ausbau eines sicheren Radverkehrsnetzes voranbringen.

Die sächsische Radverkehrskonzeption plant die Fertigstellung von 500 km Radweg an Staats- und Bundesstraßen noch bis 2025. Das entspräche 100 km neuen Radwegen pro Jahr. Stattdessen wurden unter Verkehrsminister Martin Dulig 2020 lediglich 6,5 km Radwege fertig gestellt, wie nun aus einer Kleinen Anfrage des Landtagsabgeordneten Marco Böhme hervorgeht.

Auch die Kenia-Koalition hat sich in ihrem Koalitionsvertrag klare Ziele gesetzt: Bis 2025 soll sich der Anteil des Radverkehrs in Sachsen verdoppeln. Mit dem derzeitigen Tempo und dem lückenhaften Radverkehrsnetz scheint die Staatsregierung dieses Ziel jedoch nicht ernsthaft zu verfolgen.

Am schleichenden Bau von Radwegen sind vor allem auch Defizite beim Planungspersonal schuld. Besonders der Bau an Bundesstraßen könnte deutlich schneller vorangehen, wenn der Freistaat genügend Personal für die Radwegeplanung bereitstellen würde. Denn hier muss Sachsen nur planen, die Finanzierung kommt vom Bund. Zwischen 2014 und 2019 eröffnete der Freistaat lediglich 50 km Radwege an Bundesstraßen, deutlich weniger als geplant. Zum Vergleich: Mecklenburg-Vorpommern beantragte im selben Zeitraum fast doppelt so viele Mittel beim Bund wie Sachsen und konnte mit 49,9 Mio. Euro 160 km Radwege an Bundesstraßen fertigstellen. Der ADFC forderte daher in der Vergangenheit immer wieder, dass der Freistaat mehr Radverkehrsplaner einstellt.

Ein derart lückenhaftes Radwegenetz wie in Sachsen ist nicht nur ein Komfortproblem, sondern gefährdet auch die Sicherheit von Radfahrenden. Und auch beim Thema Verkehrssicherheit hatte sich die Kenia-Koalition geeinigt: Sowohl im Koalitionsvertrag als auch im Landesverkehrsplan wurde die Vision Zero (Null Verkehrstote) als Ziel definiert, wie es scheint, ohne große Folgen für das tatsächliche Handeln der Staatsregierung.

Immer wieder sterben Menschen auf sächsischen Staatstraßen ohne Radweg, zuletzt im November 2020 auf der S 44 bei Leisnig. Mit der derzeitigen Planung des sächsischen Verkehrsministeriums warten Anwohner in zahlreichen Orten Sachsens teils weit länger als zehn Jahre auf einen sicheren Radweg in den Nachbarort.

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