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Radweg Loebtauer StrWenn das Radwegenetz gut ausgebaut ist, wird das Rad auch bei Niederschlag genutzt, bei schlechter Infrastruktur hingegen ist das kaum der Fall. Wenn die Radinfrastruktur sicher und durchgängig ausgebaut ist, bleibt die Zahl der mit dem Rad zurückgelegten Wege auch bei schlechtem Wetter relativ hoch. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Universität Münster. Der ADFC fordert deshalb den schnellen Ausbau der Radwegenetze, um das Ganzjahresradfahren zu fördern und die Städte von zu viel Autoverkehr zu entlasten.

Aus der Studie lässt sich entnehmen, dass in Städten mit gut ausgebauter Radinfrastruktur der Alltagsradverkehr bei schlechtem Wetter nur wenig zurückgeht – in Oldenburg und Münster um weniger als 5 Prozent, in Göttingen um weniger als 10 Prozent. In Städten mit eher schlecht ausgebautem Radwegenetz – Herzogenaurach, Stuttgart und Würzburg – geht der Radverkehr um bis zu 30 Prozent zurück.

Die Studie zu Effekten des Wetters auf das Radfahren haben Kathrin Goldmann und Jan Wessel kürzlich am Institut für Verkehrswirtschaft der Universität Münster vorgelegt. Sie hatten die Daten aus 122 Fahrrad-Zählstationen in 30 deutschen Regionen und Städten bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen ausgewertet, die Faktoren wie Temperatur, Niederschlag, Windgeschwindigkeit, relative Luftfeuchtigkeit und Wolkendichte miteinbezogen.

Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Infrastruktur!

Die Studie zeigt, dass das Rad in verschiedenen Städten nicht nur zu unterschiedlichen Teilen genutzt wird, sondern auch die Reaktionen der Radfahrer verschiedener Städte auf schlechtere Wetterverhältnisse differieren. Es stellte sich heraus, dass sich eine gut ausgebaute Radinfrastruktur und ein größerer Anteil junger Menschen an der Stadtbevölkerung positiv auf die Wetterspanne, bei der noch zum Rad gegriffen wird, auswirken. Die veröffentlichte Studie nennt diese Spanne die Wetter-Elastizität. Diese individuelle Wetter-Elastizität kann deshalb auch dazu genutzt werden, Städte zu ranken. Die aktuelle Studie hat ergeben, dass ein solches Ranking mit Untersuchungen zum prozentualen Anteil des Rads im Straßenverkehr und seiner Beliebtheit als Verkehrsmittel, sowie mit externen Faktoren wie Infrastruktur und Sicherheit auf dem Rad korreliert.

Genauere Informationen zur Studie „Some people feel the rain, others just get wet: Analysis of regional differences in the effect of weather on cycling“ finden Sie bei ScienceDirect.

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