Thüringen fördert die Anschaffung von Transporträdern: Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund stellte die Förderrichtlinie am Montag in Erfurt vor, Seite an Seite mit Vertretern der Sharing-Initiative „Ella“, welche 2015 als erster Anbieter freie Lastenräder auf Erfurts Straßen brachte.
Der Freistaat Thüringen bezuschusst den Kauf von Lastenrädern mit maximal 3000€ pro Antrag, je nach Ausführung des Rades. Dabei wird unterschieden zwischen Lastenfahrrädern und Pedelecs, die dem Fahrer mit unterstützendem Elektromotor eine Fahrgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h ermöglichen. Die umweltfreundlichen Transportmittel beweisen ihre Vorzüge vor allem im städtischen Bereich und auf kurzen Wegen. Mit einer Tragleistung von mindestens 50 kg können Cargobikes auf vielen Transportwegen das Auto ersetzen. Auch die Stellplatzinfrastruktur, zum Beispiel in Form von Fahrradboxen, werden über die Förderrichtlinie bezuschusst.
Einen Antrag auf Förderung können in Thüringen nicht nur Unternehmen, sondern jedermann stellen. Vom Selbständigen über den kirchlichen Kindergarten bis zum Hausmeisterservice steht die Förderung allen denkbaren Akteuren offen. Auch Privatpersonen, welche sich für die täglichen Wege ein Lastenrad zulegen möchten, können das Programm nutzen. Das Thüringer Umweltministerium legte fest: Mit einem Fördersatz von 40% wird der Kauf beim Umstieg auf die umweltfreundliche Alternative bezuschusst.
Für die Förderinitiative stehen bis Ende dieses Jahres insgesamt 240.000€ bereit. Auch Sachsen-Anhalt hat 300.000€ im Haushalt eingestellt, mit denen im April ein Förderprogramm für Lastenräder startete. Im Mai war der Topf bereits ausgeschöpft, über eine Neuauflage wird aktuell diskutiert. Die Nachfrage für das platzsparende Verkehrsmittel, das für viele auf Dauer eine Transport-Alternative zum Auto darstellt, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Der Sächsischen Landtag hat mit dem Haushalt 2019/2020 ebenfalls eine Förderung von Lastenrädern in der Höhe von insgesamt 1,5 Mio. Euro beschlossen. Wo Antragsstellern Auskunft zu Angebot und Zeitraum einer möglichen Bezuschussung erteilt werden soll, ist jedoch bisher nicht festgelegt worden. Seit anderthalb Jahren wartet man in Sachsen vergeblich auf eine klare Förderrichtlinie, welche Privaten, Vereinen oder Kommunen diesen weiteren Schritt in Richtung Verkehrswende ermöglichen könnte.
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