Nach einer erfolgreichen Petition mit 1500 Unterschriften für einen Radweg zwischen Freiberg und Hilbersdorf kommt nun Bewegung auf. Am 12. Juli wurden die Verträge für den Bau des Fuß- und Radweges im Freiberger Rathaus unterzeichnet.
Freiberg wird die Hoheit über den Bau des gesamten Rad- und Gehweges haben. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) hat hierzu seinen Anteil für die Erstellung des ersten Teils an die Stadt Freiberg übertragen. Dabei ist zu erwarten, dass Baugenehmigungen, Planungen, Ausschreibung und Vergabe schneller vonstattengehen können, als es von der Landesbehörde denkbar wäre.
Dass die zuständige Niederlassung des LASuV seine Kompetenzen an die Stadt Freiberg abgegeben hat, steht stellvertretend für die Strukturen des Landesamtes. Der Abschnitt zwischen Freiberg und Hilbersdorf wird in der Sächsischen Radverkehrskonzeption mit der höchsten Priorität A geführt. Dies bedeutet, dass schnellstmöglich ein Radweg gebaut werden soll. Leider konnte dennoch in den letzten Jahren kein Fortschritt beobachtet werden.
Aktuell sind von den ca. 1000 Beschäftigten des sächsischen Landesamts für Straßenbau und Verkehr weniger als 1% der Vollzeitstellen mit der Planung von Radverkehrsinfrastruktur beschäftigt.
Diesen Mangel an Planern für den Radverkehr monierte auch kürzlich der Sächsische Rechnungshof. Im aktuellen Jahresbericht kritisiert die Behörde, dass die Handlungsfähigkeit des LASuV ohne die Auslagerung von Aufgaben durch die landeseigene LISt GmbH noch weiter eingeschränkt sei. Der ADFC Sachsen fordert daher, deutlich mehr Stellen für die Radverkehrsplanung im LASuV zu schaffen, um die Lücken im sächsischen Radwegenetz schneller zu schließen. Nur 28 % der sächsischen Bundesstraßen verfügen bisher über einen Radweg, während dieser Wert bundesweit bei über 40 % liegt. Bei den sächsischen Staatsstraßen beträgt der Ausstattungsgrad sogar nur 11 %.
Petition für den Radweg Freiberg - Hilbersdorf
Bericht des Sächsischen Rechnungshofs
Radverkehrskonzeption des Freistaates