Zum ersten Mal gibt das Statistische Bundesamt in Kooperation mit den Statistischen Landesämtern detailliert Auskunft darüber, wo es zu Verkehrsunfällen gekommen ist. Unter unfallatlas.statistikportal.de sind auf einer Karte die Verkehrsunfälle in Deutschland dargestellt, filterbar nach der Art der Unfallbeteiligung. So ist auch ersichtlich, in welchen Straßen es zu Unfällen mit Fahrradbeteiligung gekommen ist. Eine weitere Filteroption ermöglicht es, darüber hinaus auch nur Unfälle mit Leicht- oder Schwerverletzten zu betrachten. Für Bürgerinnen und Bürger ist somit niedrigschwellig erkennbar, welchen Orte als Unfallschwerpunkt gesehen werden können. Eine erhöhte Anzahl an Unfällen in einer Straße wird farblich hervorgehoben.
Sachsen ist eines von neun Bundesländern, in denen die Geokoordinaten der Unfallorte vollständig erfasst und auf der Karte gezeigt werden. Gleichzeitig hat der Freistaat ernsthafte Probleme mit der Verkehrssicherheit. Im bundesweiten Bundesländerindex Mobilität des Deutschen Verkehrssicherheitsrats schafft Sachsen gerademal den drittletzten Platz.
Jahrelang war es sehr schwierig, an unfallstatistische Daten heranzukommen, die Rückschlüsse zum Unfallort erlauben. Dieser Mangel ist nun mit dem Unfallatlas behoben. Jetzt gilt es, aus dem öffentlich verfügbaren Wissen die richtigen Rückschlüsse zu ziehen und an die Arbeit zu gehen. Infrastrukturell bedingte Sicherheitsdefizite müssen endlich zügig und ohne faule Kompromisse behoben werden. Der ADFC fordert dafür im Haushalt des Freistaats Sachsen eine Investitionssumme von 10 Mio. Euro für den Umbau von unsicherer und unfallauffälliger Radinfrastruktur.