Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse ihrer Studie zur Sicherheit der Radverkehrs-Infrastruktur und gibt Empfehlungen für die verkehrssichere Gestaltung des zukünftigen Radverkehrs. Die UDV ist sich sicher, dass es künftig in der Stadt mehr Radverkehr und stärker differenzierte Geschwindigkeiten von Radfahrern geben wird.
Um zu verhindern, dass damit auch die Unfallzahlen bei Radfahrern steigen, empfehlen die Experten den verstärkten Einsatz von Fahrradstraßen, die durch ihre niedrigen Unfallzahlen auffallen.
Um Anzahl und Folgen von Unfällen mit überholenden Kfz bei Mischverkehr zu verringern, wird empfohlen, bei Mischverkehr Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 km/h zu prüfen. Bei Radwegen halten Experten des UDV zur Vermeidung von Überholunfällen ausreichende Wegebreiten für erforderlich, die ein Überholen unter Radfahrern zulasse. Bei Radfahrstreifen wird außerdem auf ausreichende Sicherheitsräume zu parkenden Autos hingewiesen, die oft in der Aufteilung der Straßenfläche nicht eingehalten werden.
Das Fazit der Studie:
Auch bei einem Anstieg des Radverkehrsaufkommens, schnelleren und älter werdenden Radfahrern sind die heute vorhandenen Führungsformen grundsätzlich dazu geeignet, den Radverkehr in Zukunft sicher abzuwickeln. Wesentlich dabei ist jedoch die strikte Einhaltung der Vorgaben der aktuellen Regelwerke. Radwege erweisen sich zwar auf der Strecke als relativ sichere Anlagen, haben aber im Bereich von Kreuzungen und Zufahrten deutliche Sicherheitsnachteile. Insbesondere bei hohen Radverkehrsstärken innerorts kommt daher der Einrichtung von Fahrradstraßen sowie der Führung auf der Fahrbahn zukünftig eine besondere Bedeutung zu.
Die vollständige Studie umfasst 190 Seiten und kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden, es gibt aber auch eine 15-Seitige Kurzfassung.