Alle fünf Jahre untersucht die TU Dresden mit dem System repräsentativer Verkehrserhebung (SrV) das Verkehrsverhalten in zahlreichen Städten Deutschlands. Wir haben uns die Ergebnisse der aktuellen SrV-Studie näher angesehen und für die sächsischen Städte untersucht, was die Ergebnisse zum Radverkehr in Sachsen aussagen und welche Trends zu erkennen sind.
In den ostdeutschen Großstädten erhöhte sich der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wege zwischen 2013 und 2018 von 12% auf 17%. Dieser Trend wird auch maßgeblich durch die sächsischen Großstädte Leipzig, Dresden und Chemnitz getragen. Hier erhöhte sich der Radverkehrsanteil um bis zu 63%.
Doch nicht nur die sächsischen Großstädte zeigen starke Zuwächse beim Radverkehr. In Bautzen erhöhte sich der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wege zwischen 2013 und 2018 von 7,9% auf 15%. Auch in Meißen und Dippoldiswalde konnten Radverkehrszuwächse von 63% verzeichnet werden.
Den größten Radverkehrsanteil unter den beobachteten sächsischen Städten hat Delitzsch. Hier werden mehr als ein Viertel aller Wege mit dem Rad zurückgelegt. In Markkleeberg finden fast 20% aller zurückgelegten Wege auf dem Rad statt.
Die SrV-Studie zeigt darüber hinaus, welche Bedeutung das Rad im Alltag der Sachsen hat. In vielen Städten gab mehr als die Hälfte der Befragten an, mindestens einmal pro Woche Rad zu fahren. In Wurzen nutzt beispielsweise ein Viertel der Bevölkerung sogar täglich das Rad. Auch Elektroräder spielen eine immer größere Rolle. Vor allem außerhalb der Großstädte verfügen meist mehr als 5% der Fahrräder über eine elektrische Unterstützung. Die Zahl der Elektroräder wird sich in den kommenden Jahren weiterhin rasant erhöhen, prognostiziert der ADFC.
Die große Bedeutung des Fahrrades spiegelt sich auch in der Fahrzeugausstattung der sächsischen Haushalte wieder. In den betrachteten 25 sächsischen Städten verfügen die Haushalte im Mittel über 1,3 bis 2,1 Fahrräder, aber nur 0,7 bis 1,2 Autos. In fast allen Städten nahm die Zahl der Fahrräder zwischen 2013 und 2018 zu.
Das System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) ist ein seit 1972 laufendes Forschungsprojekt der Technischen Universität Dresden und die älteste Zeitreihe zum Verkehrsverhalten in deutschen Städten. Für die Erhebung im Jahr 2018 wurden fast 22.000 zufällig ausgewählte Sachsen zu ihrer privaten Mobilität im Alltag befragt. Das SrV bildet die Mobilität der sächsischen Wohnbevölkerung ab und zeigt Veränderungen und Trends auf.